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Isabelle oder der Lohn weiblicher Sanftmuth: In zwey Theilen. Nach dem Französischen (1) — Eisenach, 1781 [VD18 90580117]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34554#0067
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ec sich so viel Welt-und Menschenkenntniß err
worben, und seinen Gesinnungen eine Art von
Würde gegeben; die ihm zu einem Gegenstand
der allgemeinsten Hochachtung gemacht haben
würden, wenn nicht ungluklicherweise die Leis
Herrschaften, deren Sclave er.mehr als einmal
war, aste jene herrlichen Eigenschaften vernich-
tet hätten, oder sie nicht zu Vollbringung des
Uebels gemisbraucht hätten. Aber alle natür-
lichen und gesellschaftlichen Bande waren un-
kräfttg, alles Zutrauen zu seinen Freunden
verschwand, alle Achtung gegen Eltern, die
ihn liebten, alle Zärtlichkeit gegen die beste tu-
gendhafteste Gattin vergaß er, kurz keine sei-
ner Pflichten war ihm mehr heilig, so lange
er mit seinen Märressen in gutem Vernehmen
stand, wenn er schon bei ihnen nur ein vorü-
bergehendes, und immer mit Bitterkeit er-
fülltes Vergnügen genoß. Im Labyrinth einer
straffälligen Liebe verirrt, taumelte er so lange
darinnen, bis Isabelle, deren Güte und Sanft-
muth sich immer gleich blieben, ihn herauszog,
und ihn überzeugte, daß nur die Lugend glük-
Lich macht.
Hein-
 
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