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Die Durchsührung der Mobilmnchungs - Transporke.

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St. Wendel rechtzeitig in den Stabsqucirtieren diescr Bezirke zu sainmeln
und ihren Truppentheilen zuzuführen. Es wurden deshalb diese Bezirks-
Kommandos bei Ausspruch der Mobilmachuug auf das rechte Rheinufer
verlegt, und zwar Trier I und II nach Neuwied, Saarlouis uach Engers,
St. Wendel uach Bendorf. Die Bestände des Bezirks - Kommandos
St. Wendel gingen mittelst der Bahn zurück, diejenigen vou Saarlouis
bis Trier mit der Bahn, vvu dort mit den Beständen von Trier I und II
zu Schiff die Mosel abwärts, — nicht vhnc Zeitverlust iu ssolge des
niedrigeu Wasserstandes.

In gleicher Weise wie für die Bezirks-Kommaudvs wurden auch
die überschießenden Bestände der in Trier und Saarbrücken garnisonirenden
Truppen zurückgeschafft und die Mobilmachungsorte für die au der Grenze
stehenden Truppen an den Rhein verlegt, so für das
Jüsilier-R. 40 nach Neuendorf bei Coblenz,

Insanterie-R. 69 nach Andenmch,

Infanterie-R. 70 nach Engers,

Husaren-R. 9 uach Neuwied,

Ulanen - R. 7 nach Siegburg.

Alles überschießende Material dieser Truppen, sowie größtentheils
auch die Abgaben fiir die Ersatztruppentheile wurden nach diesen Orteu
verschickt, während die Truppen selbst in der Friedensftärke in ihren
Garnisonen verblieben und das Eintreffen dcr vou den neuen Gestellungs-
orten heranzusührenden Reserven abwarteten.

Trotz dieser schwierigen Berhältniffe, unter denen die Mobilmachung
stattfaud, wurdeu die planmäßig festgesetzten Zeiten nicht wesentlich über-
schritten. Am 26. Iuli meldete das VIII. Armee-Korps, daß die Feld-
truppen ihre Mobilmachung beendet hatten. Nur das rechtzcitige Ein-
treffen der im Bezirk dcs IX. Armee-Korps ausgehobenen Pferde war
durch den Beginu der Aufmarsch-Transporte verzögert wvrden.

In der bayerischen Pfalz blieben die Bezirks-Kommandos im
Allgemeinen in ihren Garnisonen,- es war aber Alles zum sofortigen
Zurückgehen vorbereitet. Nur das Bezirks-Kommando Zweibrückeu wurde
am 30. Iuli nach Speyer verlegt,- ebenso waren die Depots aus den
offenen Plätzen in der Pfalz nach Aschaffenburg und Würzburg gebracht
worden. —

Dank der vortrefflichen Vorbereitungen des Generalstabes, die in
Norddeutschland im Wesentlichen auf die ausgezeichnete Thätigkeit des
Ehefs der Eisenbahn-Abtheilung, Majors v. Brandensteiu, zurück-
zuführen sind, verlief die Mobilmachung im Großen und Ganzen plan-
mäßig/ denn die vorgekommeuen Unregelmäßigkeiten und Störungen
verhinderten oder verzögerten nirgends deu dnrch die Aufmarsch-Dis-

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