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Die Durcksührung des Eiscnbahn-Aufmarsches.

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In England hatte der General-Intendant je 3 Millionen Pfnnd
Fleischkonserven, Zwieback, Hafer und Preßheu angekauft, deren 'An-
lieferung vorzugsweise auf dem Wafferwege nach Cöln geschah.

Ohne die einzelnen Maßregeln zur Versorgung der Armee im Auf-
marschgebiet noch weiter zu erwähuen, sei hier nur noch hervorgehoben,
daß Verpflegungszüge zunächst nicht zwischen den Aufmarsch-Transporten
abbefördert wurden/ nur einzelue Eisenbahnwagen mit Verpflegungs-
mitteln, welche sich die Truppen in der Garnison beschafft hatten, wurden
mehrfach an Truppenzügc angehängt. Erst Anfang August ließ man
Verpflegungszüge aus den heimathlichen Korpsbezirken in das Aufmarsch-
gebiet ab. —

Diese ersten Maßnahmen vollzogen sich nach ausgesprochener Mobil-
machuug in 8 Tagen / denn am 24. — auf einigen Linien mit wenigen
Zügen bereits am 23. — Iuli begannen die Aufmarsch-Transporte.

Von Hauptmann Frhr. v. Huene, Auslade-Kommiffar auf Linie 0,
lief nachstehende Meldung ein:

Mannheim, 22. Iuli 1870.

Mcldung.

1. Von heute Nachmittag 1 Uhr bis morgeu werden im Ganzen noch
7 Züge mit bayerischen Truppen Ludwigshafen passiren. Der
Transport der diesseitigen Truppeu wird dadurch also in keiner
Weise bcrührt.

2. Von Seiten der pfälzischen Bahnen werden die Vorbereitungen für
die preußischen Transporte auf das Eifrigste betrieben.

In Kaiserslautern sind die Einrichtungen für die Verpflegung
getroffcn, in Homburg bereits eine Rampe von 260 m Länge für
Seiten-Ausladung und zwei Rampen für Kopf-Ausladung fertig.

Auf ineine Veranlassung wird die Direktion sogleich einen
Vorrath von Schwellen beschaffen, um eventuell auf einer anderen
Station Rampen herzustellen.

Ich werde morgeu die ganze Linie, womöglich bis Zweibrücke»,
rekognosciren.

3. Vvn den bayerischen Truppen stehen auf der Linie Zwcibrücken-
Pirmasens-Winden: 1 Iägerj-Bataillon, 1 Infanterie-Bataillon
nnd das 5. Chevaulegers-Regiment, dessen Kommandeur, Sberst
Weinrich, die ganze Vorposten-Anfstellung kommandirt.

In Homburg steht ein Zug Kavallerie. — In Winden habeu
die Vorposten Anschluß an badische Dragouer.

4. Von Seiten des bayerischen Kriegsministeriums ist die Anlagc von
Bäckereien in Mannheim in Aussicht geiioiiimen, die daselbst her-
 
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