Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
uf wenigen Gebieten hat Oesterreich seit der letzten Pariser
Weltausstellung so entschiedene Fortschritte gemacht als auf
jenen der bildenden Kunst, der Kunstwissenschaft und des
Kunstunterrichtes. Würde es möglich sein, die Leistungen dieser drei
Gebiete auf der Weltausstellung vollständig zur Anschauung zu bringen,
so würde kein Zweifel darüber aufkommen können, dass die Thätigkeit
der österreichischen Völker speciell in den genannten Zweigen eine be-
sonders erspriessliche genannt werden muss. Aber die räumlichen Ver-
hältnisse gestatten nicht, eine einigermassen vollständige Darlegung der
Kunstbestrebungen Oesterreichs auf der Pariser Weltausstellung des Jahres
1878 zu veranstalten. Sowohl der Raum, welcher der bildenden Kunst im
eigentlichen Sinne des Wortes, als auch jener, welcher dem Unterrichts-
ministerium, den zeichnenden Künsten , der Kunstwissenschaft und dem
Kunstunterrichte zugewiesen wurde, ist ein so kleiner, dass es nur
annäherungsweise möglich ist, eine vollständige Uebersicht der her-
vorragendsten Leistungen Oesterreichs zu geben. Es lag daher der Ge-
danke nahe, das Bild , welches auf dem so beschränkten Räume in der
Ausstellung nur unvollkommen vor die Augen tritt, durch eine literarische
Publication zu vervollständigen, und einige Erscheinungen zu berühren,
welche auf der Ausstellung selbst aus dem angeführten Grunde nicht zur
Geltung kommen konnten, oder die ihrer Natur nach nicht geeignet
sind, bildlich dargestellt zu werden. Dem Unterfertigten ist nun von
Seite des hohen Unterrichtsministeriums der Auftrag zu Theil geworden,
jene Partien des österreichischen Kunstlebens, welche aus dem einen
oder dem anderen Grunde nicht zur Darstellung gelangen konnten, durch
einen Bericht zu ergänzen. So anziehend eine solche Aufgabe auch ist,
so hat sie doch ihre besonderen Schwierigkeiten, und es ist nöthig,
um den Bericht verständlich zu machen, auf die Eigenthümlichkeiten
der österreichischen Verhältnisse hinzuweisen.
 
Annotationen