Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
8 SAMMLUNGEN DES ALLERHÖCHSTEN KAISERHAUSES.

Carl); Marmorbüste eines Mädchens (Quatrocento); Niello-Pax (italienische
Renaissance).

Die k. k. Waffen-Sammlung im Arsenale, ungemein reich an
Prachtrüstungen, wurde nicht unbeträchtlich vermehrt, wobei nunmehr
das Hauptaugenmerk auf solche Gegenstände gerichtet war, welche zur
Veranschaulichung der Entwicklung des Warfen wese ns geeignet sind.
Hierunter zählen in erster Linie: Schwerter und Dolche des i3. bis
14. Jahrhunderts, eine Hundsgugel (Ende des 14. Jahrhunderts), Eisen-
hut (Anfang des i5. Jahrhunderts), zwei interessante deutsche Tartschen
desselben Jahrhunderts, einige Landsknechtswaffen aus der Zeit Kaiser
Maximilian's, darunter bemerkenswerthe Hand- und Hakenbüchsen. Die
Sammlung wurde 1868 geordnet und neu katalogisirt.

Die k. k. Gemäldegalerie im Belvedere erhielt in derselben Zeit
einen ansehnlichen Zuwachs von Bildern sowohl der älteren als besonders
der modernen, österreichischen Schulen. Von ersteren sind zu erwähnen:
Benozzo Gozzoli, Gonzales Coques, Aldert van Everdingen,
Jan van Rossum, Adrian Brouwer, Joost van Craesbecke, sodann
von den einheimischen Barokmeistern: Kremser-Schmidt, Wagen-
« schön, Maulbertsch; unter den Modernen: Franz, Jacob und Ru-
dolph Alt, Amerling, von Angeli, von Berres, Julius und
Eugen Blaas, Bolinachi, Bühlmayr, Canon, Danhauser, G.
Decker, Defregger, Ditscheiner, Thom.Ender, Ed. vonEngerth,
Felix, Fiedler, Friedländer, Flatz, Führich, C. Geiger, C.
Göbel, Greil, Halauska, Hansch, Höger, Holzer, Hörmann,
Karger, Klein, Kupelwieser, Layr, von Lichtenfels, Loffler,
Makart, Matejko, Mafak, Marko, C. L. Müller, Obermüller,
Pausinger, Passini, Raab, Ranzoni, Rein hart, Rüben, Leander
und Robert Russ, Schaf fer, Schönn, Sehr öd 1, von Schwind,
Schuster, Seelos, Seileny, Stöckler, Trenkwald, von Wörndle,
Zöbl, endlich plastische Arbeiten von Kundmann, Zumbusch etc.

Die Gründung der Restaurir-Anstalt der kais. Galerie entsprach
einem dringend und allgemein gefühlten Bedürfnisse der Reform auf
dem Felde der Herstellungs-Techniken im Malereifache. Seit der Mitte
unseres Jahrhunderts hatte sich unter einsichtsvollen Kunstfreunden die
Ueberzeugung festgesetzt, dass, im Gegensatze zur früheren Behandlung
verdorbener Bilder durch drakonische Mittel, unter denen der Wein-
geist die Hauptrolle spielte, auch im Gegensatz zu dem barbarischen
Gebrauche des Uebermalens der schadhaften Stellen, ein System zu
wählen sei, dessen ganze Kunst in der Enthaltsamkeit besteht, dort nicht
zu malen, wo Originalfarbe noch erhalten ist. Erasmus Engerth
hatte durch seine treffliche Wiederherstellung der Tizian'schen Kirschen-
madonna diesem Grundsatze Bahn gebrochen , Se. Excellenz der Herr
 
Annotationen