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https://doi.org/10.11588/diglit.5087#0046
36 KUNSTWISSENSCHAFTLICHE BEWEGUNG IN OESTERREICH.
Eingang fanden, ja in der modernen Kunstliteratur eine mehr oder
minder dominirende Rolle spielen*.
Anders ist es auf dem Felde der archaeologischen Literatur. Diese
fand, trotzdem es in Oesterreich immer Gelehrte gab, die sich mit
einzelnen Partien der Archaeologie in hervorragender Weise beschäftigten,
keinen so günstigen Boden, als die früher genannten Gebiete der
Kunstliteratur. Erst seit der Reform des Gymnasialunterrichtes wurde
das Studium der classischen Sprache in einer so hervorragenden Weise
eingeführt, dass die Erfolge desselben in der archaeologischen Literatur
bemerkbar werden konnten. Die Früchte humanistischer Studien reifen
langsam; langsamer als es ungeduldigen Beobachtern erwünscht ist.
Aber bemerkbar sind dieselben trotzdem.
Während in früheren Jahren es nur wenige österreichische Univer-
sitäten gab, an welchen Archaeologie und Kunstgeschichte gepflegt wurde,
sind heute mehrere Hochschulen mit hervorragenden Lehrkräften ver-
sehen, die auch in die kunstwissenschaftliche Bewegung der Zeit mächtig
einzugreifen bemüht sind. Es sei hier nur beispielsweise der Werke
gedacht, welche von Prof. Dr. A. Woltmann über Holbein, von Dr.
Thausing über Dürer, von Prof. Benndorf: „Griechische undsicilischc
Vasenbilder" und dessen „Metopen von Selinunt", von Prof. Dr.
Lützow über ,,die Geschichte der Wiener Akademie der bildenden
Künste" u. s. f. herausgegeben wurden.
Auch die Akademie der Wissenschaften hat an dieser Bewegung
durch Förderung der Alterthumskunde einen rühmlichen Antheil ge-
* Da ein vollständiges Verzeichniss der österreichischen Kunstliteratur seit der
letzten Pariser Weltausstellung nicht die Aufgabe dieser Zeilen ist, so möge zur Be-
stätigung des Gesagten der Hinweis auf folgende literarische Erscheinungen genügen ;
Conze, Alex., „Beiträge zur Geschichte der griechischen Plastik." Halle 1869. 4.
— „Vorlegeblätter für archaeologische Uebungen." Wien i86q. Fol.
— „Ueber die Bedeutung der classischen Archaeologie." Wien 1869. 8.
— „Zur Geschichte der Anfänge griechischer Kunst." Wien 1870. 8.
— „Römische Bildwerke einheimischen Fundortes in Oesterreich." Wien 1872 ff. 4.
Benndorf, Otto, „Griechische und sicilische Vasenbilder." Berlin 1869—1877. Fol.
— „Die Metopen von Selinunt." Berlin 1873. Fol.
— „Beiträge zur Kenntniss des attischen Theaters." Wien 1875. 8.
Camesina, A. v., „Wien's örtliche Entwicklung." Wien 1877. Fol.
Ilg, Alb., „Ueber den kunsthistorischen Werth der Hypnerbtomachia Poliphili."
Wien 1872.
Leitner, Quirin, „Die Waffensammlung des österreichischen Kaiserhauses im k. k.
Arlillerie-Arsenal-Museum in Wien." Wien 1868. Fol.
— „Die hervorragendsten Kunstwerke der Schatzkammer des österreichischen
Kaiserhauses." Wien 1870 ff. Fol.
Lützow, C. v., „Die Meisterwerke der Kirchenbaukunst." Leipzig 1871. 8.
„Geschichte der k. k. Akademie der bildenden Künste." Wien 1877. 4.
Eingang fanden, ja in der modernen Kunstliteratur eine mehr oder
minder dominirende Rolle spielen*.
Anders ist es auf dem Felde der archaeologischen Literatur. Diese
fand, trotzdem es in Oesterreich immer Gelehrte gab, die sich mit
einzelnen Partien der Archaeologie in hervorragender Weise beschäftigten,
keinen so günstigen Boden, als die früher genannten Gebiete der
Kunstliteratur. Erst seit der Reform des Gymnasialunterrichtes wurde
das Studium der classischen Sprache in einer so hervorragenden Weise
eingeführt, dass die Erfolge desselben in der archaeologischen Literatur
bemerkbar werden konnten. Die Früchte humanistischer Studien reifen
langsam; langsamer als es ungeduldigen Beobachtern erwünscht ist.
Aber bemerkbar sind dieselben trotzdem.
Während in früheren Jahren es nur wenige österreichische Univer-
sitäten gab, an welchen Archaeologie und Kunstgeschichte gepflegt wurde,
sind heute mehrere Hochschulen mit hervorragenden Lehrkräften ver-
sehen, die auch in die kunstwissenschaftliche Bewegung der Zeit mächtig
einzugreifen bemüht sind. Es sei hier nur beispielsweise der Werke
gedacht, welche von Prof. Dr. A. Woltmann über Holbein, von Dr.
Thausing über Dürer, von Prof. Benndorf: „Griechische undsicilischc
Vasenbilder" und dessen „Metopen von Selinunt", von Prof. Dr.
Lützow über ,,die Geschichte der Wiener Akademie der bildenden
Künste" u. s. f. herausgegeben wurden.
Auch die Akademie der Wissenschaften hat an dieser Bewegung
durch Förderung der Alterthumskunde einen rühmlichen Antheil ge-
* Da ein vollständiges Verzeichniss der österreichischen Kunstliteratur seit der
letzten Pariser Weltausstellung nicht die Aufgabe dieser Zeilen ist, so möge zur Be-
stätigung des Gesagten der Hinweis auf folgende literarische Erscheinungen genügen ;
Conze, Alex., „Beiträge zur Geschichte der griechischen Plastik." Halle 1869. 4.
— „Vorlegeblätter für archaeologische Uebungen." Wien i86q. Fol.
— „Ueber die Bedeutung der classischen Archaeologie." Wien 1869. 8.
— „Zur Geschichte der Anfänge griechischer Kunst." Wien 1870. 8.
— „Römische Bildwerke einheimischen Fundortes in Oesterreich." Wien 1872 ff. 4.
Benndorf, Otto, „Griechische und sicilische Vasenbilder." Berlin 1869—1877. Fol.
— „Die Metopen von Selinunt." Berlin 1873. Fol.
— „Beiträge zur Kenntniss des attischen Theaters." Wien 1875. 8.
Camesina, A. v., „Wien's örtliche Entwicklung." Wien 1877. Fol.
Ilg, Alb., „Ueber den kunsthistorischen Werth der Hypnerbtomachia Poliphili."
Wien 1872.
Leitner, Quirin, „Die Waffensammlung des österreichischen Kaiserhauses im k. k.
Arlillerie-Arsenal-Museum in Wien." Wien 1868. Fol.
— „Die hervorragendsten Kunstwerke der Schatzkammer des österreichischen
Kaiserhauses." Wien 1870 ff. Fol.
Lützow, C. v., „Die Meisterwerke der Kirchenbaukunst." Leipzig 1871. 8.
„Geschichte der k. k. Akademie der bildenden Künste." Wien 1877. 4.