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IX.

BESTREBUNGEN ZUR FÖRDERUNG DES ZEICHEN-
UNTERRICHTES.

Seit dem Jahre 1863 ist das Unterrichtsministerium unablässig
bemüht, den Zeichenunterricht an den Volks-, Mittel- und Gewerbe-
schulen zu heben.

Bei der einschlägigen Reform wurde das Ministerium von der
Ansicht geleitet, dass der Zeichenunterricht nicht blos als ein Mittel
zur allgemeinen Bildung und als Hilfsmittel für andere Disciplinen zu
betrachten sei, sondern es war auch von der Ueberzeugung durch-
drungen, dass nichts so sehr geeignet ist, die Geschmacksbildung zu
fördern und dadurch indirect den Volkswohlstand zu heben, als die
Förderung des Zeichenunterrichtes.

Es war unerlässlich geworden, die hierauf Bezug nehmenden
Fragen ihrem ganzen Umfange nach zu erörtern und mit der Reform
des Zeichenunterrichtes bei der Volksschule zu beginnen, d. h. bei jener
Schule, in welcher der Zeichenunterricht bisher nur nominell ertheilt
wurde und durch welche am unmittelbarsten und directesten auf das
Gewerbe Einfluss genommen werden kann. Diese Erwägungen waren
es, welche das Ministerium bestimmten, eine Commission zur Regelung
des Zeichenunterrichtes im Jahre 1872—73 unter dem Vorsitze des
Directors des Oeterreichischen Museums, Dr. R. von Eitelberger, ein-
zuberufen, welche alle eingehenden Fragen zu besprechen und geeignete
Vorschläge zu erstatten hatte. Die Mitglieder dieser Commission sind vor-
zugsweise Schulmänner, welche selbst als Zeichenlehrer fungiren und
auf dem Gebiete des Zeichenunterrichtes reiche Erfahrungen gesammelt
haben. Die Berathungen dieser Commission, welche noch fortdauern,
beziehen sich auf folgende Punkte:

1. Herstellung von Lehrplänen und Instructionen für das Frei-
handzeichnen.

2. Herstellung eines Lehrapparates für den Zeichenunterricht.
 
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