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X.

DIE GEWERBLICHEN MUSEEN UND VEREINE IN
* WIEN UND IN DEN KRONLÄNDERN.

An die Bewegung zur Förderung des Zeichenunterrichtes und die
Hebung des Fachunterrichtes in den Kunstgewerben hat sich in dem
abgelaufenen Jahrzehnt eine Bewegung angeschlossen, welche die Grün-
dung von gewerblichen Museen in den Kronländern verfolgte, in welchen
vorzugsweise das Kunstgewerbe in Berücksichtigung gezogen wurde.
Die meisten dieser Museen verdanken ihre Entstehung dem Impulse,
welcher von den Filialausstellungen des Oesterreichischen Museums aus-
ging und überall den Gedanken zum lebendigen Ausdruck brachte,
durch den Anschauungsunterricht die gewerbliche Bildung bei den Ge-
werbetreibenden zu heben, so wie es beim Unterricht in den Schulen
geschieht. Einige dieser Museen haben schon eine längere Zeit ihres
Bestandes hinter sich und haben sich in Folge dessen schon mehr oder
weniger eingelebt, andere hingegen sind sozusagen in den ersten Stadien
ihrer Entwicklung, andere gewerbliche Museen und ähnliche Anstalten
sind eben jetzt in der Entstehung begriffen. Diese gewerblichen Museen
verfolgen ganz andere Tendenzen als die sogenannten Landesmuseen,
welche eine mehr passive Rolle spielen und welche, mehr der Landes-
kunde gewidmet, in den Hauptstädten der verschiedenen Kronländer
etablirt sind, wie dies mit dem königlich böhmischen Museum in Prag,
den Museen in Troppau, Brunn, Klagenfurt, Graz, Innsbruck, Linz
und Salzburg der Fall ist. Da es jedoch unsere Aufgabe ist, nur das-
jenige in diesen Bericht aufzunehmen, was als neuer Factor in der
gewerblichen Bildung in Oesterreich seit der letzten Pariser Ausstellung
aufgetreten ist, so lassen wir diese Museen, so nützlich sie sind und
so interessant die Publicationen, welche sich daran knüpfen, auch sein
mögen, gänzlich aus dem Spiele. Aber auch bei der Erwähnung der
neu gegründeten kunstgewerblichen Museen müssen wir uns einen ge-
wissen Rückhalt auferlegen, da diese Bewegung als noch im Zuge und
 
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