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reits bekannt ist. Wie er aber in diesen kleinen Ausmaßen
eine Komposition unterbringt, die für eine ,große Darstel-
lung' (Abb. 103, Kat. 544) taugen würde, das sucht schon
seinesgleichen und lässt den Maler als würdigen Nach-
fahren seines Großvaters, der als einziger noch kleinere
Blumenbilder malen konnte (Abb. 104)86, in die Ge-
schichte der flämischen Blumenmalerei eingehen. Das
auf der Rückseite dargestellte Porträt stellt, wie Peter Sut-
ton87 überzeugend darlegt, ein Porträt des flämischen Ma-
lers Gonzales Coques (Antwerpen 1614/18-1684 eben-
da) dar, wie der Vergleich mit einem Stich aus Cornelis de
Bie's „Het Gulden Cabinet", der nach einem Selbstporträt
gestochen wurde, überzeugend ergibt (Abb. 105). Für die
von Sutton angestellte Überlegung zu der Begründung für

die Anfertigung dieser doppelt bemalten Miniatur („...
One also might wonder whether such a small, double si-
ded painting was a memento or even an engagement pre-
sent...")88, könnte eine Rolle spielen, von wem das Por-
trät ausgeführt wurde. Die Blumen sind signiert, da gibt es
also keinen Zweifel. Zum Porträt schreibt Sutton: „... Alt-
hough is it not signed, the portrait ... has been plausibly
attritubed to Gonzales Coques ..."89. Zu prüfen wäre, ob
auch das Porträt von der Hand van Kessels sein könnte,
von den handwerklichen Fähigkeiten möchte man ihm
das wohl zutrauen. Immerhin wäre dann erklärt, dass nur
eine Seite signiert ist; über die Begründung allerdings sind
weiterhin alle Spekulationen möglich.

Abb. 99 Jan van Kessel d. Ä., Blumen in Glasvase mit Entwicklung
des Schmetterlings. Privatsammlung (Kat. 549)

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JVK 1: Blumen-
 
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