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aus gefräßig ... sonderlich hat es große Lust auf Menschenfleisch, von
welchem er sich so voll frisst, dass ihm sein Leib davon gespannt wird,
worauf es sich zwischen zwei beisammenstehende Bäume durchstreift
und seinen Kot heraus drückt ..." (ebenda S. 359; Abb. 63/2). Van Kes-
sel hat diese phantasievolle Beschreibung wörtlich umgesetzt, incl.
des drastischen Vorgangs des Kotens. Auch bei dem hinter diesem Viel-
fraß angedeuteten Elchkopf ließ sich der Maler von Gesner (ebenda,
S. 84) inspirieren, ebenso wie bei dem Tier hinter dem Bären (ebenda
S. 152), das einer Antilope ähnelt


63/1


64


63/2

sehen den Bäumen seitenverkehrt nach Gesner (MK München 2002,
S. 236). Van Kessel setzt die Vorlage Gesners ziemlich wörtlich um.
Unter der Überschrift ,Von einem anderen Vielfraß' bildet er dieses
Fabelwesen ab (Gesner 1995, S. 359) und beschreibt es folgenderma-
ßen: „Diese Tiere werden in Schweden ... gefunden. Die Größe gleicht
einem Hund. Ohren und Angesicht aber einer Katze. Die Füße und
Klauen sind ganz scharf. Der Leib ist sehr stark behaart und der
Schwanz wie an einem Fuchs" (ebenda S. 358). „Dieses Tier ist über-


64 Mosko (Moskau)
Replik nach Kat. 41. Die Stadtansicht frei nach Braun/Hogenberg
(2011, S. 180f.). Im Gegensatz zum Text Brauns ist die Stadt von einer
Mauer umgeben, die van Kessel in seiner Ansicht übernommen hat.
Das Tier im mittleren Mittelgrund mit den säugenden jungen stellt den
von Gesner übernommenen „Fuchsaff" dar (Gesner 1995, S. 21; Abb.
64/1), ein Fabeltier, das nach dem Text von Gesner von einer Reise des
Kolumbus nach Sevilla mitgebracht wurde und zu den Beuteltieren
gehörte. Mit Moskau hat der Text nichts zu tun

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JVK 1: Städtelandschaften
 
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