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Kat. 232


Kat. 210

Kreuzspinnenmotiven, werden in zwei anderen Komposi-
tionen (Kat. 711, 712) ,weiter gesponnen'.
Der aus Tierleibern gebildete Name stellt nur einen -
wenn auch den wichtigsten - Teil der gesamten Signatur
dieses einzigartigen Gemäldes (Abb. 23) dar: in der un-
teren rechten Ecke folgt ,fecit. Anno. 1657.', auf weißem
Grund in dunkler Farbe auffallend gut lesbar. Der Maler
redet voller Stolz von sich in der dritten Person ,er hat (es)
gemacht im Jahr 1657'. Ersetzen wir den aus Tierleibern
gebildeten Namen durch die schwungvoll geschriebene
Buchstabenfolge Jan van Kessel', gefolgt von ,Fecit Anno
1666' wie in der Münchener Erdteil-Allegorie „Amerika"
(Abb. 30, Kat. 105), sehen wir eine der kalligrafisch schöns-
ten Signaturen des Malers, die er in leicht reduzierter Form,
in der das ,jan' zu einem einzigen Buchstaben ,J' verkürzt
ist, für im Anspruch wesentlich bescheidenere ,reine' In-
sektendarstellungen aus den 50er-jahren (Kat. 327, 377),
aber auch in dieser reduzierten Schönschrift für ein wei-
teres Hauptwerk in München „Asien" (Abb. 28, Kat. 71),
nutzte. Nicht zulässig wäre die Vermutung, diese barock-
bewegte, schönlinige Signatur sei insbesondere ,schönen,
angenehmen' Darstellungen wie Blumen und Schmetter-
lingen vorbehalten, als deren Zuspitzung im Schönen die
Kartuschen-Darstellung aus dem Jahr 1653 (Kat. 622) mit
der Huldigung an Venus angesehen werden darf - beweist
doch eine Landschaft mit Tieren, die sich gegenseitig auf-
fressen wie in einem 1660 entstandenen Gemälde (Abb.
35, Kat. 232) das Gegenteil. Auch die im selben Jahr ge-


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Kat. 252


Kat. 253

Die Signaturen der Jan van Kessels

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