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IV.

Antike und mexikanische Thonwaaren.

<tOi.ie die Fabrikation 0on Thonwaaren, geht auch
deren Jmitation bis in das graue Altertum zurück. Dic
Apulier oskischen Stanimes, die uralten Bewohner Cam-
paniens, haben mehr als zwei Jahrhunderte vor Christus
ctruskische Vasen nachgemacht, freilich wcniger künstlerisch,
sodaß ihre Arbeiten heutzutage leicht zu erkennen sind.
Auch verstanden sie die etruskische Sprache uicht, und ko-
pirten daher die Jnschriften so mangelhaft, oft nur durch
Punkte vder andrc Zeichen ihnen unbekannte Buchstaben
ersetzend, daß kein Sinn herauskommt.

Diese Art der Nachahmung hat sich jetzt in Jtalien
ausgebreitet wie ein Ölfleck. Übcrall tauchen langgestreckte
Nrnen auf, bald mit hcllcr Zeichnuug anf duuklem Grundc,
bald mit schwarzer anf rotem oder weißem.

August Demmin erzahlt in seinem 6uiäs äs 1 nmateur
äs tüisiiess, daß ein ehemaliger Arbeiter der Fabrik von
Villeroy und Boch in Wallerfangen bei Saarlouis seit
Jahren in Rheinzabern aretinische Thonwaaren fabrizire,
welche sich bereits in Museen eingeschlichen habcn, da der
Fälscher Zeichnung, Relief und Farbe der alten Gefäße
genau kopire. Nur die Dichtigkeit der Masse habe er nicht
erreicht, und manchmal seien die Fngen nicht recht ans-
 
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