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Karl & Faber [Hrsg.]; Karl und Faber Kunst- und Literaturantiquariat [Hrsg.]
Katalog / Karl & Faber, München (Nr. 42): 350 ausgewählte Manuskripte und Bücher — München, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.44005#0106
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Manuskript-Bibliographien u. Facsimiles

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Manuskript-Bibliographien u. Facsimiles
243 ADA-HANDSCHRIFT. Die Trierer-Ada-Handschrift. Hrsg. v. K.. Men¬
zel, H. Janitschek, A. Schnütgen u. a. Leipzig 1889. Gr.-Fol.
Mit 38 (3 färb.) Taf. Hfz.-Bd. 45.—
Evangelienhandschrift aus d. Zeit Karls d. Großen, von Ada, der Schwester
des Kaisers, dem Kloster St. Maximin bei Trier gestiftet.
Von größter Bedeutung für die Kenntnis d. Karoling. Buchmalerei.
244 BESCHREIBENDES VERZEICHNIS der illuminierten Handschriften in
Österreich. Hrsg. v. Fr. Wickhoff. Fortgesetzt v. M. Dvorcak
u. H. J. H e r m a n n. Bd. I—VIII 1—3 u. 5 I/III. in 13 Bdn. (soweit er-
schienen). Leipzig 1905—1930. Fol. M. zahlr. Lichtdrucktaf. u. Abb. Org.-
Lwd. Teilweise vergriffen. 2300.—
I: Tirol. II: Salzburg. II: Kärnten. IV: Steiermark I. V: Rossiana in Wien und
Linz. VI: Dalmatien. VII: Istrien u. Triest. VIII: Wien (bisher 6 Teile erseh.)
245 BREVIARIUM GRIMANI. Das Breviarium Grimani. Vollständige photo-
graphische Reproduktion. Hrsg, von Scato de Vries und Salo-
mone Morpurgo. Mit einer Einleitung von Giulio Cocciola.
Autoris. deutsche Übersetzung von Kurt Freise. 15 Tie. (3 Texthefte und
12 Tafelbände). Leiden u. Leipzig 1903—08. Fol. M. zahlr. Textabbil-
dungen und 1581 gez. großent. färb. Lichtdr.-Taf. Orglwd.-Mpp. 1800.—
Das Breviarium Grimani in der Markus-Bibliothek zu Venedig stammt aus
den Sammlungen des Kardinals Grimani, wurde mit anderen Kunstschätjen der
Republik Venedig vermacht und war bis zum Jahre 1593 im Besitze von Marino
u. Giovanni Grimani, ging in den Kirchenschatj von San Marco über, in dessen
Inventaren es mehrmals erwähnt wird, und wurde endlich 1801 in die Markus-
Bibliothek überführt, wo das kostbare Werk sich noch heute befindet.
Die Miniaturen der Pergamenthandschrift sind niederländischer Herkunft und
stammen aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Die Frage der Zuschreibung ist
immer noch nicht restlos überzeugend gelöst. Die ganzseitigen Miniaturen und
gemalten Einfassungen, in wundervoller, delikater Feinarbeit ausgeführt, sind
von so hoher Qualität, daß sie nur aus einer intensiven und hochkultivierten
Tradition heraus verständlich sind. Als Meister werden Memling, Gerart van de
Meire, Levien von Antwerpen, Gerart Horenbout von Gent genannt. (Chmelarz
hat darüber ausführlich im Jahrbuch d. Allerh. Kaiserhauses Bd. IX S. 429 ff.
berichtet.) Die Miniaturen mit einem unerschöpflichen Reichtum an Erfindun-
gen spiegeln in profanen und sakralen Darstellungen den ganzen Glanz und
die unbefangene Lebensfreude des niederländischen Lebens, der Städte, des
Hofes, aber auch das einfache und urwüchsige Dasein auf dem Lande wieder.
Von unnachahmlicher Zartheit und Vielgestaltigkeit sind vor allem die Dar-
stellungen aus der Tier- und Pflanzenwelt.
Das umfangreiche Werk gibt in ausgezeichneten Reproduktionen — darunter
300 farbigen — das vollständige Brevarium wieder. Die Lichtdrucke sind mit
der größten technischen Sorgfalt und Vollendung hergestellt und vermitteln
eine unverfälschte Vorstellung des Originals. Sämtliche Tafeln liegen unter
Passepartout. Die Publikation wurde mit sehr hohen Kosten vollendet und in
kleiner Auflage gedruckt. Unser Exemplar ist tadellos erhalten. Seit lan-
gem vergriffen!

Karl & Faber, Antiquariat, München NW 2, Max-Joseph-Straße 7
 
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