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Facon-Zeitung für Töpfer, Fayence-, Steingut-, Topfwaaren- und Ofen- Fabrikanten: monatliche Mustersammlung der modernsten und geschmackvollsten Formen von Topf- und Fayence-Geschirren, Oefen, Ofentafeln und Ornamenten aller Art — 3.1847

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https://doi.org/10.11588/diglit.27695#0062
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Erklärung der Tafeln

rrtk. 29.

Zucker- odcr Desscrtschalcn, 1 und 2. » und d sind der vierte Thcil dcr Schalen von Außen. Das Znwen-
dige dcr Scha'e ist glatt, aber noch leichter wird dicsclbc ausfallen, wenn die Verzierung, die außcn crhaben stchcn
muß, inwendig verticst in die Form ausgedrückt wird. o und ck Dctails zu dem Fuß bei ^VL s.

raf. 3V.

Blumenäsche oder Blumentöpfe. 1 und 3 die Grundformen, 2 und 4 Variationen, » und e dic Henkel
als vordere Ansicht, b Detuil zu 4.

rak. 31.

Blumenampeln, 1 und 2. Der Kranz (Krone) bei 1 hat vier Arme, an welchen die Schalc in Kctten bängt,
dicse ist rund und inwendig glatt, auch kann nach dcr Höhe der Säle und Zimmer dic Entfcrnung des Kranzes von
dcr Schale bcliebig bestimmt wcrden; dasselbe gilt auch sür ^VL 2, nur muß dcr Kranz oder Baldachin inwendig hohl
scin; » und b Details zu 1, c und ck zu ^VL 2.

I'ak. 32.

1) Ofcnkachel, 2) Bordüre. Rcin antiker Styl;
werden, doch sind die Farben bcizubchaltcn. —

Sämmtlichc 4 Tafeln 29

Ueber Wärme-concentrirende Oefen.

Von C. Meißner in St. Petersburg.

Die Ersparung dcs Brcnnmaterials ist eine der wich-
tigsten Aufgabcn der neucrn Zeit, und schr Viclc wandten
ihrc Aufmcrksamkeit auf dicsen Gcgcnstand; da ich darin
einen Fortschritt gcmacht zu haben glaube, so thcile ich
hier die Bcschreibung dcr von mir eingeführten Einrichtung
der Stubenöfcn mit, welche dicsen Zwcck in bcdcutcndem
Grade crrcicht habcn; dcnn sie ersparcn, im Vcrgleich mit
den in Rußland gcbräuchlichen sogenannten Holländischcn
Ocfcn, zwci Drittthcilc bis drci Vicrtheile Holz. Sie sind
patcntirt und nach ihrcr vvrzüglichften Eigenschaft die
Wärme-conccntrirendcn genannt. Während vicrjährigcr
Bcobachtung haben sie, obglcich mit unbcdeutcnden Abän-
derungcn, den außerordentlichcn Erfolg ihrcr Einrichtung
gerechtfertigt, und sind auch zu wirthschaftlicher Bcnutzung
angcwandt worden.

Das Systcm dcr Wärme-cowcentrirenden Ocfcn bestcht
darin, daß sie die ganze Menge dcr in ihnen erzeugtcn
Hitze behaltcn und die Entweichung dcrsclben durch dcn
Schornstcin vcrhindcrn; daß bci dcr Erwärmung des Ofcns
die Hitze am vvrtheilhaflcsten auf die äußcrcn Wände des-
selben wirkt, und dadurch die lcichtestc Ausströmung dcr
Wärmc in das Zimmer gewährt, und daß durch ange-
messcne Nahrung dcs Fcucrs mit dcr Luft cine vollkomm-
nere Vcrbrcnnung dcs Heizmaterials bcwirkt und dadurch
eine größerc Mcnge dcr Wärme crzeugt wird. Alle diese
Vorthcile sind durch zwcckmäßigc Einrichtung crreicht worden.

Um dies allcs zu crrcichen, fand ich am zweckmäßig-
stcn, die Nauchzügc spiralförmig cinzurichten, in dcncn der
Rauch sich übcrall an dcn Wänden und der Dccke reibt,
und ihnen seine Wärmc mittheilt, sie aus Zicgcln, die die
Wärme am vorthcilhastcsten leitcn, zusammen zu sctzcn, die
Weite dcrsclben zu vermindern, um dadurch die schnclle
Vermischung dcs Nauchs mit dcr Luft, wie seine Abküh-
lung zu vcrringcrn, und cincn stärkern Zug durch Anbrin-

die Größe kann bcliebig bei Oefen u. s. w. anzenommen
— 32 sind Original-Zeichnungen von C. Wicßncr.

gung ciner Oeffnung an dem Heizboden zu crmitteln.
Dicse Maßregeln durch Versuche berichtigt, lcistetcn mir
das vortheilhaftcste Rcsultat zu dem Baue der Oefcn, und
das Gelinqen führte mich zu dcr weiteren Anwendunq die-
ser Ersindung. «

Der Bau der Wärme-concentrircndcn Ocfcn ist sol-
gender: Untcr dem Heizbodcn wird auf einer zwcircihigen
Zicgcluntcrlage cin leercr Raum mit eincr Mündung in
das Zimmer gelasscn, um die Hcizung zu erhöhen und die
Wärmc von dem Heizboden dem Zimmcr mitzuthcilcn;
über dicsen Naum wird dcr Hcizbodcn auf Stützen gelcgt,
der sich hinten auf zwei Zicgelrcihcn schräg erhcbcn muß,
hierauf werdcn die Ofenwände angclcgt, die cine quadrate
Heizung nach dem Maße dcs Brcnnmatcrials cinschlicßen.
Da das in Petcrsburg gcbräuchlichc Holz 9 —lO Wcrschock
lang ist, so machc ich die Heizung von 11 Werschock Länge
und Breite; in der vordcrn Wand wird die Heizungsthür
cingesetzt, die ungcfähr 13 Zoll Länge uud 7 Zoll Höhc
hat, doch so, daß sie eincn Zoll höhcr stcht, als dcr Hciz-
bodcn vorn ist, und cine Oeffnung, die beinahc die ganze
Thürcnlänge bcträgt, läßt, durch wclchc dic Zimmcrluft
von dem Bodcn der Hcizung in das Fcucr strömt, cs nährt
und den Zug vcrstärkt. Die Wändc dcr Heizunz wcrdcn
zwei Ziegelreihcn höhcr aufgcführt, als dic Hcizungsthür ist,
dann dic Heizung ftatt dcs Ofengewölbcs, um nicht den
Hcizungsraum zu erhöhcn, mit cincr gußciscrncn Platte
oder einem Rostgitter übcrdeckt, abcr so, daß hintcn ein
ziegelbreit wciter Raum offen blcibt, zum Durchgange des
Nauchs in die Zügc; von diesem wcrdcn auf dcr Plattc
die Rauchzüge und in der Mitte dcrselbcn cine Luftzugs-
röhre angelegt, wclche dic sich in der Mitte dcs Ofens
sammclnde Wärmc in das Zimmer trcibcn soll. Diesc An-
legung beftimmt das Maß des Ofens und wird auf fol-
gende Weise angeordnct: In die Mitte dcs Ofcns wird
eine von Eiscnblech verfertigte, 3 Zoll im Durchschnitt
wcite und ungcfähr 4^ Fuß hohe Röhrc gcstcllt, von wel-
chcr ncben dem aus dcr Heizung freigclassencn Nauchfangc
 
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