Fliegende Blätter (100.1894 (Nr. 2527-2552))

Redaction: I. Schneider in München. — Verlag von Bran» & Schneider in München.
Kgl. Hof-Bnchdruckerei von E. Mühlthaler in München.

Hiezu eine Leilage.

52 Z» devot. Wasserscheu.

Erzieher (zum jungen Prinzen): „Hoheit beschämen mich i Mit vor Entsetzen verzerrtem Antlitz stürzt Rentier Süffel
durch die Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit, sich mit vier Erd- . aus der Wohnung des Zahnarztes und fällt mit furchtbarem Ge-
theilen zu begnügen; doch gestatten Hoheit gütigst noch das Bestehen ! polier die Treppe hinab. Aus allen Thüren eilen die erschreckten
eines fünften neben den vier von Ew. Hoheit gebilligten!"

Parterre.

Ladenbesitzer: „Gehen die Geschäfte aber flau!
Schmidt, machen Sie öfter die Thüre auf und zu, damit der
Hausherr die Klingel hört und denkt, es seien Kunden — er
könnt' uns sonst den Laden kündigen!"

Im 1. Stock.

Hausherr: „Bei Meyer unten geht ein Geschäft; —
den ganzen Tag hört man die Ladenglocke! . .. Den werd' ich
ordentlich steigern!"

Hausbewohner herbei, um den Zahnkünstler, der einen Patienten so
: roh befördert, mit Borwürfen zu überschütten. „Ach, du lieber
Himmel!" jammert dieser, „ich habe ihm das Glas Wasser ja nur
zum Ans spülen angeboten!"