Fliegende Blätter (100.1894 (Nr. 2527-2552))

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®er modcllirtc Ami, ober: Bcrhangnißvolle Liebkosung.

In der Verlegenheit.

Ein Offiziersbursche, welcher einen Auf-
trag an eine Dame auszurichten hat,
findet dieselbe nicht zu Hause, begegnet ihr
aber kurz nachher auf der Straße.

„Gnädige Frau", sagt er, sie ehrfurchts-
voll begrüßend, „ich war soeben in der
freundlichen Abwesenheit Ihrer persönlichen
Gegenwart bei Ihnen!"

Berrathe n.

Herr: „Mir träumte heute von Ihnen,
Fräulein Irma! Ich wollte Ihnen einen
Kuß geben — da dehnte sich zwischen uns
ein Fluß aus, der immer breiter und breiter
wurde und schließlich so groß war, wie
der Rhein!"

Fräulein: „Und war keine Brücke
da und kein Kahn?"

Vorzug.

„. . . Auf welcher Soiräe unterhalten
Sie sich besser: bei Gcheimraths oder
beim Professor?" — „Bei Geheimraths.
Wissen Sie, bei Professors haben wir
immer schwere Musik und leichte
Weine, bei Geheimraths aber schwere
Weine und leichte Musik!"

Kühnes Bild.

feier eines sehr beleibten Ehepaares):
„hochverehrte Anwesende! hier in diesem
Glase sind Perlen — — Ich glaube,
Ihnen Allen ans dem Herzen zn sprechen,
wenn ich sage: zwei solche Perlen
sind auch unsere hochgeehrten Jnbilnre!"

Gast (anläßlich der silbernen Hochzeits-

Zwei Lateiner.

Förster (am Krankenlager zum Arzt):
„Mir scheint, Herr Doetor, wir Beide
sind mit uuser'm Latein zu Ende!"