km senemaere.
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sin herzeleide klage.
Do trat uz eime hage
der helle mor1) in an.
Er hete klusenaeres haz2).
,,Swer3) machet dine kraft dir laz?“
s6 sprach der listeriche.
Des antwurte der sieche:
,,Frou minne tet mir daz.“
„Frou minne? Ez gevvegt4) für die
kein arzät unt kein arzenie.
Swen5) s6rtec) wibes schoene,
den machen sinez sene
niur wibes hande vri.“
„Unt wiltu dine träte hän,
soltu mir dine säle län.
Niht ß wil ichs erslichen7),
unz8) du mich ruofst vrilichen11),
dö muost du mit mir gän.“
: Eyä! dähte daz minnerlin1 °),
nie, tumber tiuvel, ger11) ich din.
„Ez gilt, schaff mir die maget!“
Er jehets12) — unde sie slaget
die arme umbe in.
III.
ebluomet hat der meie die beide unde daz tal
unt voglin manigerleie erklengent süezen schal.
Der meie tete laden zem tanz üf gruonen plan,
doch trurec in tumperem gaden18), do sitzet ein touber14) man.
Im wahset der bluomen keiniu, niuwan15) zw6 nezzel val16),
sin swiger17), daz ist einiu, diu ander ist sin gemahl,
die sint vollecliche gedien, die stechent tag unde nacht.
Von kindelin daz schrien ist im für voglin bracht18).
') Satan. 2) Klausnergewand. 3) wer.
') wen. °) verwundete.
4) hilft.
7) überfallen. 8) bis. 9) freiwillig. ,0) Liebhaber. 5I) begehre. sagt es.
Is) Gemach. I4) stumpfsinnig. I5) ausser. I0) miss farbig. I7j Schwiegermutter.
I8) Gesang.
I
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sin herzeleide klage.
Do trat uz eime hage
der helle mor1) in an.
Er hete klusenaeres haz2).
,,Swer3) machet dine kraft dir laz?“
s6 sprach der listeriche.
Des antwurte der sieche:
,,Frou minne tet mir daz.“
„Frou minne? Ez gevvegt4) für die
kein arzät unt kein arzenie.
Swen5) s6rtec) wibes schoene,
den machen sinez sene
niur wibes hande vri.“
„Unt wiltu dine träte hän,
soltu mir dine säle län.
Niht ß wil ichs erslichen7),
unz8) du mich ruofst vrilichen11),
dö muost du mit mir gän.“
: Eyä! dähte daz minnerlin1 °),
nie, tumber tiuvel, ger11) ich din.
„Ez gilt, schaff mir die maget!“
Er jehets12) — unde sie slaget
die arme umbe in.
III.
ebluomet hat der meie die beide unde daz tal
unt voglin manigerleie erklengent süezen schal.
Der meie tete laden zem tanz üf gruonen plan,
doch trurec in tumperem gaden18), do sitzet ein touber14) man.
Im wahset der bluomen keiniu, niuwan15) zw6 nezzel val16),
sin swiger17), daz ist einiu, diu ander ist sin gemahl,
die sint vollecliche gedien, die stechent tag unde nacht.
Von kindelin daz schrien ist im für voglin bracht18).
') Satan. 2) Klausnergewand. 3) wer.
') wen. °) verwundete.
4) hilft.
7) überfallen. 8) bis. 9) freiwillig. ,0) Liebhaber. 5I) begehre. sagt es.
Is) Gemach. I4) stumpfsinnig. I5) ausser. I0) miss farbig. I7j Schwiegermutter.
I8) Gesang.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein Senemaere. Uz der cronica von Heisterbach"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1893 - 1893
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 100.1894, Nr. 2549, S. 211
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg