Fliegende Blätter (105.1896 (Nr. 2657-2683))

Genau

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Klavierlehrer (zu dem Vater einer seiner Schülerinnen):
„Ich komme heute, Sie um die Hand Ihrer Tochter zu
bitten!" — Vater: „So, so, also die Kur haben Sie

meiner Tochter geschnitten, anstatt sie zu unterrichten!
Da werde ich Ihnen aber sämmtliche Stundengelder,
die ich Ihnen ausgezahlt habe, von der Mitgist ab-
ziehen!" _

Des Weisen Testame n t.

lag ein Weiser im Sterben;

An seiner Lagerstatt
Den liebsten Schülern und Erben
Gab er ein versiegeltes Blatt.

„Hier geb' ich Euch, meine Lieben,

Meine letzte Lehre kund,

Hier findet Ihr ausgeschrieben
Meiner ganzen Weisheit Grund."

Er starb. — Seine Jünger fanden
Ein vergilbtes Frauenband;

Nur wenige Worte standen
Dabei von des Weisen Hand.

„Die Ihr mich bewundert auf Erden,

Legt Trauer um mich an;

Ich konnte kein glücklicher werden,

D'rum ward ich ein weiser Mann."

Alb. Roderich.

Ein boshafter Gatte.

„Wie verhält sich denn Dein Mann, wenn Du mit
Thränen etwas durchsetzen willst?"

„O, der Unmensch! Er kauft mir jedesmal — ein
Dutzend Taschentücher!"

Die zwei größten Geschäfte.

A: „.. Wenn es allenfalls darauf
ankommen sollte, welcher von uns
schon im größten Jeschäft anjestellt
jewesen, so muß ich denn doch bei-
läufig bemerken, daß Ich derjenige
bin. In Berlin flüchtete sich einmal
in unser Jeschäft ein aus dem zoo-
logischen Thierjarten entsprungener
Löwe. Vierzehn Tage lang habe ich
ihn mit dem ganzen Personal jesncht,
aber nich jefunden —"

B: „Winkeljeschäft! In Elber-
feld kam in unser Jeschäft heimlich
ein Kenigstiger. Vierzehn Tage lang
hat er Lehrjungen jefressen, ohne daß
es Jemand jemerkt hat!"

Wie die Alten sungen re.

Förster (zu einem Jungen, den
er beim Holzfrevel erwischt): „Wie
kannst Du Dich unterstehen, Aeste
abzuhauen?"

Bube: „Mest Vata hat gst'agt,

Verantwortlicher Redacteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.

Kal. Hof-Bnchdruckerei von E. Müblthaler in München.