Fliegende Blätter (105.1896 (Nr. 2657-2683))

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Zur modernen Landschaftsmalerei.

Maler (zum Diener): „Michel, nimm einen Pinsel und male einige Bäume

Zur modernen Malerei.

aus die Leinwand dort — mir gerathen
alle zu schön!"

Die Kunstsinnigen.

Mei den Gebildeten ward schon seit Wochen
Ein neues „stnpendes" Dichtwerk

besprochen —

Das heißt, es wirkt' nur durch Strahlen-
brechung,

Durch den Reflex: man besprach — die Be-
sprechung,

Wie Doktor 1 zu der neuen Erscheinung
Sich stellt', und was Doktor Apsilons

Meinung,

Was die Zeitung, was das Familienblatt
Ueber das „Neuste" zu sagen hatt'.

Ueber Kritiken und Referate,

Rezensionen und Elaborate

Ist man in hellstem Eifer gewesen. . .

Doch das Buch selber hatt' Keiner gelesen.

E. L.

Zu viel verlangt.

Ein General, ein alter Junggeselle,
hatte die Gewohnheit, Messer und Gabel
vor dem Gebrauche stets selbst zu putzen.

Eines Tages zum Diner geladen, fröhnt
er seiner alten Gewohnheit. Sofort läßt
ihm die Dame des Hauses neues Besteck serviren. Die
Scene wiederholt sich, und der eifrige Diener bringt zum
dritten Male Messer und Gabel.- „Ja soll ich vielleicht",
ruft der General diesem wüthend zu, „für die ganze
Gesellschaft Messer und Gabel putzen?!"

Verantwortlicher Redacteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.

Kgl. Hof-Buchdruckern von E. Mühlthaler in München.