Fliegende Blätter (105.1896 (Nr. 2657-2683))

238

Der junge Jäger.

2\ointn, trage mich über den Lach, mein Schatz,

Daß ich Dir wohlgefalle!"

Da spülte goldiges Mädchenhaar
Weich über seine Glieder.

Der Jager war eine gute Haut,

Und ob ihm bangt' und ob ihm graut',

Er hob sie mit seinen Händen.

Sie war so leicht und schien so schwer,
Wie setzt' er die Füße schnell daher,

Das Wagniß rasch zu enden.

Doch nun er netzt' im Bach den Fuß,
Umweht's ihn leise wie ein Gruß —

So seltsam war's, so süße.

Und wie er gethan den dritten Tritt,

Ihm war, als würden Schritt um Schritt
Diel leichter seine Füße.

Und wie er seine Augen schloß,

Don zärtlich-holdem Dufte floß
Es wohlig um ihn nieder;

Und wie in des Bächleins Mitt' er war,

Und wie er trat auf trockenen Grund,
Da lacht' ein junger Frauenmund
Dor seinem Munde so feine ...

Die Sonne blitzte durch's Dämmergrün.
Da that die blaue Blume blüh'n.

Da waren die Beiden alleine.

Der gcfdjcibtc Maxl.

„Du, Mama, da les' ich gerade in den „Fliegenden
Blättern", daß ein Conducteur, als ihn auf einer Vicinalbahn
ein Passagier fragte, warum es heute wieder gar nicht vorwärts
gehe, gesagt hat: „Ja wissen S', gnä' Herr, im Packwagen
haben wir drei Körbe mit Krebsen, und die Luder arbeiten
halt so viel rückw ärts!" . . Aber, Mama, warum hat denn
der dumme Conducteur die Körbe nicht einfach umgekehrt?"

Bersch nappt.

Fräulein (eine Photographie zeigend): „Hier bin ich
siebzehn Jahre alt!" — Herr: „Alle Wetter, da ist ja das
Bild älter wie Sie!"

Verzweifelter Versuch.

(Im Theater.)

„Aber was machen Sie denn? Sie pfeifen in
Ihrem eigenen Stück?!" — „O, ich reize nur den
Widerspruchsgeist des Publikums!"

Moderne Auslegung.

„Wie nennt man ein Kind, das nie lügt?"
„Ein erUairt tereidla!"