Alte Schmerzen. *05=-^-,
's gibt Stunden, wo man gern in Schmerzen wühlt. ..
Sylvester ist's — im Zimmer Däinmerdunkel —
Da steht der Christbaum noch von vor'ger Woche,
Den ich mir selbst beschert, mit Lichtgefunkel,
Mit gold'nen Nüssen, Aepfeln, Zuckerwerk —
Ach hielt mich selbst — ein altes Kind — zum Kesten.
Und heute thn' ich's wieder, setz' mich hin
Und zünde an, was da von Lichtcrresten.
Wie damals, ist's auch heute todtenstill;
Die Herzchen flackern und die Flämmchen knistern,
Cs wallt so voll der harz'ge Tannenduft,
Cs klingt herab wie trautes, süßes Flüstern,
Cs wogt und weht, wie ein Gebet für mich;
Und dorten in den Zweigen bläulich flirren
Zwei Sterne, wie ein feuchtes Augenpaar,
lind setzt, setzt hör' ich sonderbar es schwirren,
Wie stilles Schluchzen, wie ein Abschiedskuß,
Wie leises Echo — alter Liebestöne; —
Ein heißer Tropfen Wachs fällt auf die Hand,
Wie eine schwere, gramerpreßte Thräne!
Verlangend heb' die Hand ich in's Geäst:
„Gib, Christkind, einmal nur noch wieder,
Was ich verlor . . Da brennt ein Faden an . . .
Und etwas sickert rasch durch 's Ncistg nieder; . . .
Da liegt's — ein Znckerherz — zerschellt, zerbrochen!
Dies rothe Herz hat nie etwas gefühlt —
Und dennoch pocht und bebt dabei das meine
's gibt Stunden, wo man gern in Schmerzen wühlt!
i?r. (Lcmjau.
fMMWf
WMD
Wenn ein Zahnarzt verliebt ist.
Um 1/s 5 Uhr im Vorzimmer. --
— Ilm
's gibt Stunden, wo man gern in Schmerzen wühlt. ..
Sylvester ist's — im Zimmer Däinmerdunkel —
Da steht der Christbaum noch von vor'ger Woche,
Den ich mir selbst beschert, mit Lichtgefunkel,
Mit gold'nen Nüssen, Aepfeln, Zuckerwerk —
Ach hielt mich selbst — ein altes Kind — zum Kesten.
Und heute thn' ich's wieder, setz' mich hin
Und zünde an, was da von Lichtcrresten.
Wie damals, ist's auch heute todtenstill;
Die Herzchen flackern und die Flämmchen knistern,
Cs wallt so voll der harz'ge Tannenduft,
Cs klingt herab wie trautes, süßes Flüstern,
Cs wogt und weht, wie ein Gebet für mich;
Und dorten in den Zweigen bläulich flirren
Zwei Sterne, wie ein feuchtes Augenpaar,
lind setzt, setzt hör' ich sonderbar es schwirren,
Wie stilles Schluchzen, wie ein Abschiedskuß,
Wie leises Echo — alter Liebestöne; —
Ein heißer Tropfen Wachs fällt auf die Hand,
Wie eine schwere, gramerpreßte Thräne!
Verlangend heb' die Hand ich in's Geäst:
„Gib, Christkind, einmal nur noch wieder,
Was ich verlor . . Da brennt ein Faden an . . .
Und etwas sickert rasch durch 's Ncistg nieder; . . .
Da liegt's — ein Znckerherz — zerschellt, zerbrochen!
Dies rothe Herz hat nie etwas gefühlt —
Und dennoch pocht und bebt dabei das meine
's gibt Stunden, wo man gern in Schmerzen wühlt!
i?r. (Lcmjau.
fMMWf
WMD
Wenn ein Zahnarzt verliebt ist.
Um 1/s 5 Uhr im Vorzimmer. --
— Ilm
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wenn ein Zahnarzt verliebt ist"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 108.1898, Nr. 2736, S. 9
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg