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Drückend!
Wie die Alten sungen rc. re.
„Was spielt Ihr denn da, Kinder?" — „Wir spielen „Doctor",
Papa!" — „So! . . Und was macht denn der Fritz da oben aus dem Kasten?"
— „Den haben wir in einen Höhenluftkurort geschickt!"
Aus dem Aufsatzhefte eines Sekundaners.
„. . Ja, wenn die Bäume im Blüthenschmuck prangen, die Natur im Frühlings-
sonnenglanze jauchzt, welcher Mensch hüpf'te da nicht, von der schönen Natur gereizt,
von Stein zu Stein!"
der Teufel wollte verderben
Die schönsten Freuden der Wett;
Cr spebutirte so lange,
Dis daß er erfand das Geld.
Wie hat er die Hände gerieben,
Wie hat er voll Freude gelacht,
Als hundert Gülden und Gulden
Tausend Sorgen gebracht!
Denn nun begann der Schacher,
Cs wurde gewürfelt, gerauft.
Cs wurde der Wein mit Wasser
Gewissenlos getauft.
Schon Goethe hat's empfunden
And sang's in alle Welt,
Daß Alles doch auf Erden
Hindrängt ;um lieben Geld.
Wem's fehlt, den drückt die Sorge,
Wer's hat, Len drückt der Schuh,
Und drückst du ihm Geld in die Hände,
Drückt Mancher ein Auge ;u!
„Cs ist eine drückende Sache!"
So habe ich seuJend gedacht
Und Hab' wegen drückender Schulden
Dies Lied auf Las Geld gemacht!
__ H. Eschelbach.
Moder n.
A: „Wie geht's Deiner Frau?" — B: „Ich
sehe sie sehr selten!" — A: „Ja warum denn?"
— B: „Weil sie immer hinter mir auf dem
Tandem sitzt!" _
Ordnung mns; sein.
n W. • . haben die zahlreich dort ansässigen
Landsleute einen „Steirerverein" gegründet,
der in seinen allmonatlichen „Vergnügungs-Abenden"
heimische Art und Sitte in urwüchsiger Weise zur
Geltung bringt; sie wollen sich auch im fremden
Lande als echte und rechte Steirer fühlen.
Daß es bei den Ausschußsitzuugen und „Unter-
haltungs-Abenden" selten ohne eine kleine Prügelei
abgeht, liegt eben im richtigen Steirerblnt.
Eines Abends nun hat der Musikantenseppel
den Stierbodenfranzl als Gast mitgebracht. Es war
so recht gemüthlich gerade an dem Tag; gesungen
und gejodelt haben die Leute, und zum Schluß —
fangen sie wie gewöhnlich an zum Raufen.
Wie das der Stierbodenfranzl sieht, wirft er
den Rock weg und will mitten hinein in's Ge-
dränge. Aber fehlgeschossen! Kaum hat er die
Faust erhoben, da packt ihn von der einen Seite
der Vereinskassier, von der anderen der Obmann.
„Dös gibt's net!" schreit der Vorstand, „g'rauft
wird blos unter d' Vereinsmitglieder!"
Einen Moment zögert der Franzl, dann —
wirft er zwei Gulden dem Kassier zu.
„Einschreib'n — da is mein Beitrag!" Im
Drückend!
Wie die Alten sungen rc. re.
„Was spielt Ihr denn da, Kinder?" — „Wir spielen „Doctor",
Papa!" — „So! . . Und was macht denn der Fritz da oben aus dem Kasten?"
— „Den haben wir in einen Höhenluftkurort geschickt!"
Aus dem Aufsatzhefte eines Sekundaners.
„. . Ja, wenn die Bäume im Blüthenschmuck prangen, die Natur im Frühlings-
sonnenglanze jauchzt, welcher Mensch hüpf'te da nicht, von der schönen Natur gereizt,
von Stein zu Stein!"
der Teufel wollte verderben
Die schönsten Freuden der Wett;
Cr spebutirte so lange,
Dis daß er erfand das Geld.
Wie hat er die Hände gerieben,
Wie hat er voll Freude gelacht,
Als hundert Gülden und Gulden
Tausend Sorgen gebracht!
Denn nun begann der Schacher,
Cs wurde gewürfelt, gerauft.
Cs wurde der Wein mit Wasser
Gewissenlos getauft.
Schon Goethe hat's empfunden
And sang's in alle Welt,
Daß Alles doch auf Erden
Hindrängt ;um lieben Geld.
Wem's fehlt, den drückt die Sorge,
Wer's hat, Len drückt der Schuh,
Und drückst du ihm Geld in die Hände,
Drückt Mancher ein Auge ;u!
„Cs ist eine drückende Sache!"
So habe ich seuJend gedacht
Und Hab' wegen drückender Schulden
Dies Lied auf Las Geld gemacht!
__ H. Eschelbach.
Moder n.
A: „Wie geht's Deiner Frau?" — B: „Ich
sehe sie sehr selten!" — A: „Ja warum denn?"
— B: „Weil sie immer hinter mir auf dem
Tandem sitzt!" _
Ordnung mns; sein.
n W. • . haben die zahlreich dort ansässigen
Landsleute einen „Steirerverein" gegründet,
der in seinen allmonatlichen „Vergnügungs-Abenden"
heimische Art und Sitte in urwüchsiger Weise zur
Geltung bringt; sie wollen sich auch im fremden
Lande als echte und rechte Steirer fühlen.
Daß es bei den Ausschußsitzuugen und „Unter-
haltungs-Abenden" selten ohne eine kleine Prügelei
abgeht, liegt eben im richtigen Steirerblnt.
Eines Abends nun hat der Musikantenseppel
den Stierbodenfranzl als Gast mitgebracht. Es war
so recht gemüthlich gerade an dem Tag; gesungen
und gejodelt haben die Leute, und zum Schluß —
fangen sie wie gewöhnlich an zum Raufen.
Wie das der Stierbodenfranzl sieht, wirft er
den Rock weg und will mitten hinein in's Ge-
dränge. Aber fehlgeschossen! Kaum hat er die
Faust erhoben, da packt ihn von der einen Seite
der Vereinskassier, von der anderen der Obmann.
„Dös gibt's net!" schreit der Vorstand, „g'rauft
wird blos unter d' Vereinsmitglieder!"
Einen Moment zögert der Franzl, dann —
wirft er zwei Gulden dem Kassier zu.
„Einschreib'n — da is mein Beitrag!" Im
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie die Alten sungen sc. sc."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1897
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 108.1898, Nr. 2740, S. 46
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg