Fliegende Blätter (108.1898 (Nr. 2736-2761))

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Ein Fechtgenie.

»Ein armer reisender Handwerksbursche bittet um
ein Almosen!"

Umsonst! ^

D'rin in der Schul' is Zeichnungsstund;
Die Buam, die plag'n sich fürchterlich —
Das Schwerste von der ganz'n Kunst
San oanerwegs die g'rad'n Strich!

Der Zackl, sonst a g'scheida Bua,

Macht Strich, es is a wahrer Graus;
Ganz trauri' schaut er s' nachher o'

Und wischt s' mit'n Gummi wieder raus.
Da kummt der Lehra hin und sagt:
„Mei' Bua, mit Dir is do' a G'frett!"
Der aber heult und moant vazagt:

„Dös lern' i meina Lebtag net!"

Da sagt der Lehra: „Nur Geduld!
woaßt nimma, was ich Hab' verzählt?
wia sich bei ihrer Arbeit oft
A winzig kloane Ameis' quält!

Die hat' zum Bau a Hölz'l g'schleppt,
Hat's neunundzwanzigmal probirt;

Und 's dreißigstmal hat's ihra Fleiß
Zum Ziel halt endli' doch no' g'führt!"
Da legt der Bua sein' Bleistift weg
Und schaut den Lehra trauri o!

Der aba lacht und sagt zu eahm:

„Za, ja! Nimm Dir a Beispiel d'ro!"


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Zetzt sagt der Bua, so recht betrüabt:

„Z bitt', Herr Lehra, glauben S' mir's doch:

wenn ich dös dreißigmal radir

wird aus dem Strich ganz g'wiß a Loch!"

Schwer zn sagen.

Hannes: „Da hat mir Einer gerathen, ich soll für mein Glieder-
reißen Wachholderthce trinken, ein Anderer, daß ich mich mit Dachs-
fett einreiben soll. Bier Wochen sind schon 'rum und noch nicht ist's
besser!.. Jetzt weiß ich nicht, hat mir der Thec nichts g'holfcn oder's
Dachsfett?!"