Fliegende Blätter (108.1898 (Nr. 2736-2761))

Der Friseur und sein Rivale.

Merkwürdige Reise.

Besuch: . Und wo ist jetzt Ihr Herr Sohn?"

Parvenü: „Wo werd er fein?! E' Orientreis'
macht er um die Welt!"

Des Künstlers Wunsch.

Die Kunst ist wie der junge Mai»

Sie möchte Alles beglücken,

Des Lrdendaseins Linerlei

Mit den- schönsten Vlumen schmücken.

Der Lenz ist da, die Lerche singt,

Im Garten duftet der Glieder,

V käme die Kunst so thauverjüngt
wie der blühende Frühling wieder!

Schwabenmayr.

--K--

Für Ehemiin«er.

Seine Frau darf man nur dann „Alte" nennen, wenn
sie jung ist.

In der Buchhandlung.

„Womit kann ich dienen, Frau
Commerzicnrath?"

„Geben Sc mer e' paar Leiden
von Werther."

Ac i st v c r st ä » d n i st.

Richte r (dem s ch >v er hörige n
Diurnisten diktirend): „Da Sie der
Flucht verdächtig erscheinen, wird
über Sie die Untersuchungshaft
verhängt."

Diurnist (schreibt): „Da Sie
verflucht verdächtig erscheinen. . . ."

W ohlmei n e n d.

Papa (zur Tochter bei der
Soiröe): „Ich bitt' Dich, Laura,
sing' nicht! . . Du verfingst Dir
sonst wieder einen Bräutigam!"

Im Restaurant.

Stammgast: „Aber, Herr

Oberkellner, das war heute wieder
eiue kleine Portion! Ich habe doch
sonst immer zwei Stücke bekommen!"

Oberkellner: „Ganz richtig —
da muß die Köchin rein vergessen
haben, das Stück durchzuschneiden!"

B e r n h i g u n g.

„ . . Werden Comtesse morgen
mein neues Lustspiel ansehen?"

„Aber Sie wissen ja, wir sind
in Trauer!"

„O, deßwegen können Sie es