Fliegende Blätter (108.1898 (Nr. 2736-2761))

Nuf dem Heimweg.

Schlechte Zeiten!

(Inserat.) Doctor der Philosophie sucht Stellung in einem
Cirkus als „dummer August". Briefe erbeten an ... .

Verkannt.

Herr: „Sie gehören wohl der neuen Schule an?" — Maler
„I wo — als Moderner, was brauch' ich Schule?!"


Der Tag löscht seine Lichter aus,
Don Dämmerung find wir umflossen.

führ geh'n zurück nach Deinem Haus, —
Nun ist die holde Stunde verflossen;

Vt-V.ß;

Wir reden dies, wir reden das,

Um unser banges Schweigen zu brechen;
Doch was wir denken ohn' Unterlast,
Nur davon dürfen wir nicht sprechen.

Kurz wird der Weg, als war' er behert,

Ob wir auch noch so langsam schreiten-

Äch wohntest Du doch, „wo der Pfeffer wächst",
Vast ich Dich länger könnte begleiten!

Ä. c


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Die Perronbillets.

m Centralbahnhof war soeben ein Militärzug eingefahren, Q
um nach kurzem Aufenthalt einer südlich gelegenen Garnisonsstadt zugeführt
zu werden. Die Mannschaft durfte nur in Ausnahmsfällen die Waggons ver-
lassen; viele Angehörige der durchreisenden Soldaten benützten jedoch die Gelegen-
heit, noch ein paar Worte mit denselben zu wechseln und fandemsich hiezu ziemlich

zahlreich am Bahnsteig ein, zu welchem Zweck, >vie
üblich, ein eigenes Perronbillet zu lösen war.
Auch der Schirghoferbauer war mit seinem Weib
erschienen, um seinen Sohn Franzi nochinals zu sehen
und ihm etliche Lebensrnittel für die Reise zukommen
zu lassen. Der Zug stand bereits in der Halle zur
Abfahrt bereit irnd sollte in einigen Minuten abgehen;
da langte das brave Ehepaar im scharfen Trab bei der
Billetencontrole an. „Billeten vorzeigen!" hieß es.
„Hab' koans — mir fahr'n net mit!" berichtete der
Schirghoferbauer. „Dann haben Sie keinen Zutritt I" —
„Aba wir woll'n blos mit'n Franzl reden — der is
bei der zwoaten Kumpanie!" — „Dann holen Sie
sich ein Perronbillet!" — „Aba wir fahr'n net