Fliegende Blätter (108.1898 (Nr. 2736-2761))

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Aus den Erlebnissen des Afrikareisenden Eusebius Wüstenwind.

. Ich kam in die Nähe von Lalli-Zona, einer vordem
blühenden, jetzt aber menschenvcrlassenen Ansiedlung. Mein Diener,
der treue Drahdiwaida, welcher voransgeeilt war, um nach einer
Unterkunft für uns Umschau zu halten, kam in Hast zurückgelanfen
und meldete, die ganze Ansiedlung sei von einer Unzahl von Affen
bewohnt, die keineswegs harmlos aussähen.

Im Begriffe, meinen Reifeplan zu ändern, hörte ich mit Ent-
setzen schon die schrillen Laute einer ganzen Armee von fast manns'-
hohen Vierhändern, die in eiligen Sprüngen ankamen und uns

umzingelten-an eine Verteidigung war Angesichts der Ueber-

macht nicht zu denken!

Jählings faßte mich ein großer Orang-Utang am Rock und

begann eifrig in meinen Taschen zu suchen. Eine Feldflasche, ein
Fernrohr, Medikamente, eine Nagelscheere und meine Tabakspfeife
flogen im Bogen durch die Luft, und eben wollte mein Plünderer
ein Packet, Briefschaften enthaltend, gleichfalls von sich schleudern,
als er, listig lächelnd, an die Durchsuchung derselben ging utib-

drei, mir vor einigen Wochen aus Europa zugekommene, schön
illustrirte Postkarten trinmphirend in die Höhe hielt. Die
Affenschaar jodelte förmlich vor Vergnügen und gab uns den Weg
frei; ein junger Schimpanse brachte zauberhaft rasch sein „Ansichts-
karten-Album" herbei und darin verschwanden die „Grüße ans