Am Neujahrsmorgen.
Nachtwächter (einen angeheiterten Studiosus führend):
„Wohnt dieser Student vielleicht bei Ihnen?" — Hausmeister:
„Weiß es nicht — bin erst seit gestern hier!" — Nachtwächter:
„Na, nehmen Sie ihn nur! Wenn's nicht stimmt, wird er morgen
um getauscht!" _
Ableitun g.
Castellan: „..Etwas Gutes haben die Ansichtskarten
doch!"— Fremder: „Das wäre?" — Castellan: „Die Wände
werden jetzt nicht mehr so sehr bekritzelt!"
E i n M nster - The e.
Dame: „Ist dieser Thce wirklich so gut?"
Apotheker: „Ausgezeichnet! Wer von dein nicht gesund
wird, der ist überhaupt nicht krank!"
I n der musikalischen Soiree.
Kapellmeister (zu einem Kritiker): „Lieber Freund, jetzt
ist's Zeit, daß wir uns aus dem Staube machen; die Tochter des
Hauses wird sogleich ein Lied zum Besten — Hab en!"
Das wunder.
„Die Ilammengluth, die ihm in's Her; ge-
drungen,
Sie hat den Liebenden verzehrt;
wit heißem Blick hat er die Waid ver-
schlungen,
Bis endlich sie sein sehnend' Zleh'n erhört.
Todtwunden Herzens sank er vor ihr
nieder
Und flehte: „Schönste, sei mir gut!
Ich bin zerschmettert, liebst Du mich
nicht wieder —
Sieh', ich ersterb' in namenloser Gluth!"
Und als sie ihm Erhörung schenken müssen,
Hat er sie jubelnd fast erdrückt,
Und sie hat ihn mit hunderttausend Küssen
In ihren Armen nahezu erstickt.
Allein die Treue, die er ihr versprochen,
Lr hielt sie kaum ein halbes Jahr,
Ihr liebend' Herz, er hat es rauh ge-
brochen —
Da war geknickt die Aermste ganz und
gar.
Doch bald gefoltert von der Schuld, der
schweren,
Kam er zu ihr zurück auf's Keu':
„Vernichtet, Holde, sieh' mich wieder-
kehren,
wein Leben, ach, vergiften Scham und
wu!"
Und sie vergab, daß er mit wildem Leide
(Zerrissen ihr ihr blutend' Herz;
Im weer des Glück's versinken wieder
Beide,
Vergessend den vergang'nen Schmerz. — —
So las ich einst in einer (Zeitung Spalten.
Am Schlüsse des Roman's jedoch —
Wan sollt' es wirklich nicht für möglich
halten! —
Am Schlüsse — lebten alle Beide noch!
■dh,
„. . Gnädige schenken der prachtvollen Aussicht keinen Blick? Sind wohl daran
gewöhnt, daß die ganze Welt Ihnen zu Füßen liegt?!"
Kompliment.
Nachtwächter (einen angeheiterten Studiosus führend):
„Wohnt dieser Student vielleicht bei Ihnen?" — Hausmeister:
„Weiß es nicht — bin erst seit gestern hier!" — Nachtwächter:
„Na, nehmen Sie ihn nur! Wenn's nicht stimmt, wird er morgen
um getauscht!" _
Ableitun g.
Castellan: „..Etwas Gutes haben die Ansichtskarten
doch!"— Fremder: „Das wäre?" — Castellan: „Die Wände
werden jetzt nicht mehr so sehr bekritzelt!"
E i n M nster - The e.
Dame: „Ist dieser Thce wirklich so gut?"
Apotheker: „Ausgezeichnet! Wer von dein nicht gesund
wird, der ist überhaupt nicht krank!"
I n der musikalischen Soiree.
Kapellmeister (zu einem Kritiker): „Lieber Freund, jetzt
ist's Zeit, daß wir uns aus dem Staube machen; die Tochter des
Hauses wird sogleich ein Lied zum Besten — Hab en!"
Das wunder.
„Die Ilammengluth, die ihm in's Her; ge-
drungen,
Sie hat den Liebenden verzehrt;
wit heißem Blick hat er die Waid ver-
schlungen,
Bis endlich sie sein sehnend' Zleh'n erhört.
Todtwunden Herzens sank er vor ihr
nieder
Und flehte: „Schönste, sei mir gut!
Ich bin zerschmettert, liebst Du mich
nicht wieder —
Sieh', ich ersterb' in namenloser Gluth!"
Und als sie ihm Erhörung schenken müssen,
Hat er sie jubelnd fast erdrückt,
Und sie hat ihn mit hunderttausend Küssen
In ihren Armen nahezu erstickt.
Allein die Treue, die er ihr versprochen,
Lr hielt sie kaum ein halbes Jahr,
Ihr liebend' Herz, er hat es rauh ge-
brochen —
Da war geknickt die Aermste ganz und
gar.
Doch bald gefoltert von der Schuld, der
schweren,
Kam er zu ihr zurück auf's Keu':
„Vernichtet, Holde, sieh' mich wieder-
kehren,
wein Leben, ach, vergiften Scham und
wu!"
Und sie vergab, daß er mit wildem Leide
(Zerrissen ihr ihr blutend' Herz;
Im weer des Glück's versinken wieder
Beide,
Vergessend den vergang'nen Schmerz. — —
So las ich einst in einer (Zeitung Spalten.
Am Schlüsse des Roman's jedoch —
Wan sollt' es wirklich nicht für möglich
halten! —
Am Schlüsse — lebten alle Beide noch!
■dh,
„. . Gnädige schenken der prachtvollen Aussicht keinen Blick? Sind wohl daran
gewöhnt, daß die ganze Welt Ihnen zu Füßen liegt?!"
Kompliment.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Kompliment"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1898 - 1898
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 110.1899, Nr. 2788, S. 5
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg