Fliegende Blätter (110.1899 (Nr. 2788-2813))

Den w ackern Freiherrn Dieter
Fing man lebendig ein.

Im Hemd thät man ihn finden
tllnd schleppt' ihn so am Lart
Zum Hof. Dort ging's an's
Schinden

Rach edler Schweden-Art:

Erst ;wang man ihm ;wölf Kannen
Ciswassers in den Lauch,

Dann sprangen vier der Mannen
Auf Len gefüllten Schlauch.

D'rauf nahm mit pferdestriegeln
Die wüste Schaar ihn vor,

Lis dast stch von dem Lügein
So Hemd wie Haut verlor!

Nun schleiften ste den Dicken
Zum Schlosthofbrunn im Trab
Und ;ogen ihn an Stricken,

Laut fohlend, auf und ab.

Auf's Letzt' liest man ihn schweben
Im Wasser bis ;um Mund,

So dast er nit wohl leben,

Doch auch nit sterben kunnt.

Erst in den Morgenstunden
Fand dort ein Lauer ihn
Und liest den Sprachlos-Wunden
In seine Hütte fieh'n.

Man rieb ihm Lrust und Rücken
Mit Talg und Hammelfett
Und thürmte auf den Dicken
Ein thüringsch' Federbett.

Der jahrelang Contracte
Stand plötzlich auf dem Lein!

Und schritt — im schnellsten Takte —

A ff

Drei Tage ohne Regung
Der wack're Dieter lag
Und kam erst in Lewegung
Ganz früh am vierten Tag.

Da fuhr er in die Höhe--

Ihm war — er wustt' nit wie —
Vom Kopf bis in die Zehe
So wohl, so leicht wie nie!

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