Fliegende Blätter (110.1899 (Nr. 2788-2813))

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> Das dankbare Nashorn. ■+

rf. . . Gewiß, meine Herren, es gibt noch Dankbarkeit bei den
Thieren. Die Geschichte, welche ich Ihnen jetzt erzähle, wird Ihnen
einen schlagenden Beweis für meine Behauptung liefern. — Wie Sie
wissen, war ich im vorigen Jahre zur Jagd in Afrika und hielt mich
einige Zeit bei unserer Schutztruppe im Osten auf, im Gebiete der

grausamen Maktotos. — Eines Morgens, kurz vor Sonnenaufgang,
weckt mich der Karawanenführer Abu Schabaudi Ben Suff. Er hatte
eine Löwenfährte entdeckt. Sie können sich denken, wie schnell ich
aufsprang, klnd richtig, 2—3 Kilometer hinter dem Lager, stoßen
wir auf einen mächtigen Löwen, der einem Nashorn im Genick saß.

Der Löwe brüllte fürchterlich. Das Nashorn zitterte am ganzen mir hin. Schnell legte ich an, zielte, und schoß dem Löwen den
Leib und sah kreidebleich aus vor Angst. Hilfeflehend sah es nach Schwanz ab. — Nun wissen Sie ja, meine Herren, wenn einem Löwen

der Schwanz fehlt, dann ist er fertig. Er ist blamirt und kann sich j im Urwald. Das befreite Nashorn schaute mich bewundernd an, und
nirgends mehr sehen lassen. Auch dieser Löwe verschwand schleunigst ' als ich mit dem guten Ben Suff nach dem Lager zurückkehrte, ging