In der Soir6e.
A (als eine Dame ein langes Ge-
dicht declamirt): „Was meinen Sie zu
dem Vortrag?"
Bankier: „E' jede Stroph' is
e' Strof'!"
Sin Autograph.
]£s war gestorben ein reicher Mann,
Lin Sammler von Autographen;
Und als die Kachlaßversteig'rung begann,
viel' Liebhaber zusammen trafen.
Unter Ander'm fand sich ein Brieflein vor
Lines Meisters, der längst schon begraben,
In dem er beweglich des Gläubigers Dhr
Bestürmt, daß Geduld er macht' haben,
Zn dem er schildert die Sorge, das Leid,
Um die Koth des Lebens zu zwingen,
In dem er verspricht, binnen Kurzer Jeit
Dem Gläub'ger das Seine zu bringen.
Und für das, was der Meister in bitt'rer
Aoth
Linst geschrieben mit Kummer und Klage,
Man beinahe dreihundert Thaler jetzt
bot —
So ändern sich eben die Tage!
Johannes.
Immer derselbe.
„. . . Und was thaten Herr Lieute-
nant, als Ihnen der Strolch die Pistole
ans die Brust setzte?"
„Kerl zu seiner Courage gratu-
lirt!"
vorher er bisl anspritzen!"
„Auweh, eben schlägt's 2 Uhr! . . Geh', Freunderl, thu' mir den Gefallen und
schau' nach, ob meine Alte schon schlaft!" — ,,„O, recht gern — Du weißt ja, Taferl, daß
ich Dir nichts abschlagen kann!"" --(Nach einigen Minuten.) „Nun?" — „„Nein,
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A (als eine Dame ein langes Ge-
dicht declamirt): „Was meinen Sie zu
dem Vortrag?"
Bankier: „E' jede Stroph' is
e' Strof'!"
Sin Autograph.
]£s war gestorben ein reicher Mann,
Lin Sammler von Autographen;
Und als die Kachlaßversteig'rung begann,
viel' Liebhaber zusammen trafen.
Unter Ander'm fand sich ein Brieflein vor
Lines Meisters, der längst schon begraben,
In dem er beweglich des Gläubigers Dhr
Bestürmt, daß Geduld er macht' haben,
Zn dem er schildert die Sorge, das Leid,
Um die Koth des Lebens zu zwingen,
In dem er verspricht, binnen Kurzer Jeit
Dem Gläub'ger das Seine zu bringen.
Und für das, was der Meister in bitt'rer
Aoth
Linst geschrieben mit Kummer und Klage,
Man beinahe dreihundert Thaler jetzt
bot —
So ändern sich eben die Tage!
Johannes.
Immer derselbe.
„. . . Und was thaten Herr Lieute-
nant, als Ihnen der Strolch die Pistole
ans die Brust setzte?"
„Kerl zu seiner Courage gratu-
lirt!"
vorher er bisl anspritzen!"
„Auweh, eben schlägt's 2 Uhr! . . Geh', Freunderl, thu' mir den Gefallen und
schau' nach, ob meine Alte schon schlaft!" — ,,„O, recht gern — Du weißt ja, Taferl, daß
ich Dir nichts abschlagen kann!"" --(Nach einigen Minuten.) „Nun?" — „„Nein,
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Spanischer Nebel" "Die kurzsichtige Alte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1899
Entstehungsdatum (normiert)
1894 - 1904
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 110.1899, Nr. 2793, S. 59
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg