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Herr (der soeben in einen Waggon der Berliner Stadtbahn
eingestiegen ist): „Warum weinen Sie denn, meine Gnädige?"
— Dame: „Ach, lieber Herr, sehen Sie, durch diese Station
bin ich nun schon dreimal gefahren — ich soll hier aussteigen,
und ich kann nicht!" — Herr: „Warum denn nicht?" —
Dame: „Ja seheil Sie, ich bin etwas corpulent und muß
deßhalb rückwärts aussteigen. Wenn mm der Zug hält,
mach' ich die Thüre ans und sehe den einen Fuß auf das
Trittbrett. Jedes Mal kommt dann der Schaffner, denkt, ich
will einsteigen, gibt mir einen kleinen Schubs und schlägt mit
den Worten: „Madamken, wenn Sie noch mitwollen, dann
müssen Sie sich beeilen" -— die Waggonthüre zu!"
Köchin (den reichlichen Geburtstagstisch ihrer Gnädigen bewundernd): „Nein,
die Pracht! Da könnt' ma' ja jeden Tag um a' Jahr älter werden, wenn
ma' so schöne Sachen kriegt!" __
Im Patentamt.
Beamter: „Haben Sie etwa eine Er-
findung gemacht, Fräulein?"
Fräulein: „Nein, aber ich möchte mir
meinen Zukünftigen patcntiren lassen,
sonst nimmt mir ihn am Ende eine Andere
weg!" _
'-njvG' Lin Sklave. DvD"
Tonst könnt ich täglich ihn gewahren
Spazieren gehen vor der Stadt.
Jetzt muß er in der Kutsche fahren,
Damit sein — Pferd Bewegung hat. —
So wird der Mensch — und das mit Recht —
Stets seines falschen Glückes Knecht. Th. v.
An' Eifer hot 'r halt do'.
„'s sell sa' i' D'r, wenn m'r d'r Knöpfles
Hans no' amol so sauft, daß 'r, wia am letschte
Sonuta', scho' um 9 Uhr nimmer blosa ka',
nau schmeiß i' 'n sell 'naus lind schau' m'r nur
an' Andere, der de Bomb'rdon blost — so wahr
i' d'r Musi'-Direkt'r bi'!"
Die Zornesworte rief der Dirigent der
Musikkapelle von Zipfelhausen dem hohen
O-Trompeter, dein Bücke-Franz, zu, der den
Erregten zu begütigen suchte: „No ja, dan
hoscht D' ja recht, daß d'r Hans alleweil z'viel
sal'.ft und so d' Mlisi' oft g'nua ganz aus'm
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Herr (der soeben in einen Waggon der Berliner Stadtbahn
eingestiegen ist): „Warum weinen Sie denn, meine Gnädige?"
— Dame: „Ach, lieber Herr, sehen Sie, durch diese Station
bin ich nun schon dreimal gefahren — ich soll hier aussteigen,
und ich kann nicht!" — Herr: „Warum denn nicht?" —
Dame: „Ja seheil Sie, ich bin etwas corpulent und muß
deßhalb rückwärts aussteigen. Wenn mm der Zug hält,
mach' ich die Thüre ans und sehe den einen Fuß auf das
Trittbrett. Jedes Mal kommt dann der Schaffner, denkt, ich
will einsteigen, gibt mir einen kleinen Schubs und schlägt mit
den Worten: „Madamken, wenn Sie noch mitwollen, dann
müssen Sie sich beeilen" -— die Waggonthüre zu!"
Köchin (den reichlichen Geburtstagstisch ihrer Gnädigen bewundernd): „Nein,
die Pracht! Da könnt' ma' ja jeden Tag um a' Jahr älter werden, wenn
ma' so schöne Sachen kriegt!" __
Im Patentamt.
Beamter: „Haben Sie etwa eine Er-
findung gemacht, Fräulein?"
Fräulein: „Nein, aber ich möchte mir
meinen Zukünftigen patcntiren lassen,
sonst nimmt mir ihn am Ende eine Andere
weg!" _
'-njvG' Lin Sklave. DvD"
Tonst könnt ich täglich ihn gewahren
Spazieren gehen vor der Stadt.
Jetzt muß er in der Kutsche fahren,
Damit sein — Pferd Bewegung hat. —
So wird der Mensch — und das mit Recht —
Stets seines falschen Glückes Knecht. Th. v.
An' Eifer hot 'r halt do'.
„'s sell sa' i' D'r, wenn m'r d'r Knöpfles
Hans no' amol so sauft, daß 'r, wia am letschte
Sonuta', scho' um 9 Uhr nimmer blosa ka',
nau schmeiß i' 'n sell 'naus lind schau' m'r nur
an' Andere, der de Bomb'rdon blost — so wahr
i' d'r Musi'-Direkt'r bi'!"
Die Zornesworte rief der Dirigent der
Musikkapelle von Zipfelhausen dem hohen
O-Trompeter, dein Bücke-Franz, zu, der den
Erregten zu begütigen suchte: „No ja, dan
hoscht D' ja recht, daß d'r Hans alleweil z'viel
sal'.ft und so d' Mlisi' oft g'nua ganz aus'm
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Pech" "Im Enthusiasmus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1899
Entstehungsdatum (normiert)
1894 - 1904
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 110.1899, Nr. 2794, S. 70
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg