's Hadachsl.
g'nomma und is auf d' Wiesen 'naus 'ganga zum Mistbroaten.
Der Nazi aba is zu de Daxboschen 'uausg'schlicha und hat 's
Hadachsl g'fangt.
Wia er 's Hadachsl g'fangt g habt hat, is er wieder in d'
Stub'n 'nei' und hat a' Zeitlang damit g'spielt und hat eahin alle-
weil an Finger hi'g'halten, und 's Hadachsl hat alleweil 's Maul
aufg'rissen, als wenn's nach 'm Finger schnappen wollt'! Nacha
hat er's no' weiter 'tratzt, bis 'm Hadachsl der Schwoaf ab'brocha
is — denn der bricht leicht ab bei de Hadachsl'n, wiar a' Glas.
Dees macht aber bei de Hadachsl'n nix, weil bei eahna der Schwoaf
wieder uachwachst. „Acherl", hat der Nazi g'sagt, >via er eahm an
Schwoaf ab'brocha hat. Nacha hat er 's Hadachsl g'nomma und
hat 's in d' Tinten 'nei' 'taucht, daß 's ganz schwarz 'wor'n is.
Nacha hat er umananda g'schaut, wo er's hi'thoan soll; nacha hat
er's in der Muattan ihra Kranthaferl 'nei'g'steckt und hat 's Hafa-
deckerl d'rauf g'legt. Nacha hat er sei' Hanb'n aufg'setzt und is
fnrt'ganga zu de ander'» Bnab'ir zum Spiel'n.
Derweil is's scho' später 'wor'n, und d' Häuslsuchsin is wieder
vom Waschhaus 'rei' 'kemma und hat si' denkt: Jetz is's Zeit, daß
d' 'as Kraut zuastellst und 's G'selcht', weil's hübsch lang kocha soll.
Und so hat s' halt 's G'selchte g'nomma und hat 's Dcckerl auf-
g'macht vom Kranthaferl, und da is 's Hadachsl d'rin' g'we'n,
kohlschwarz, und hat d' Häuslsuchsin o'g'schaut mit feurige Aug'n.
Da hat d' Häuslsuchsin g'schrian. „Jess', Mar' und Joseph"
hat s' g'schrian und hat 's G'selcht' wegg'worfa und 's Kraut-
haferl und is zum Haus 'naus, als wenn scho' der Leibhaftige
hinter "ihr her waar'.
Dahernach is d' Katz 'rei' 'kemma und hat umananda g'schnuffelt
und hat des Bröckl G'selcht's am Bod'n lieg'n seg'n. Und weil s'
g'moant hat, des Bröckerl G'selcht's waar' für sie hi'g'legt 'word'n,
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hat se si' d'rüber herg'macht und hat's g'fressen. — Deraweil hat
der Häuslfuchs Fei'rab'nd g'macht und is schö' stat daherkemma
vo' der Wiesen. Und da is d' Häuslsuchsin vo' der Weiten auf
eahm zuag'lafa und hat 'than, als wenn s' net g'scheit waar'; und
wiar er g'sagt hat: „Was hast D' denn oder wo brennt's denn?"
da hat s' g'sagt: „Ja, im Kranthaferl liegt a' kloaner Drach'
d'rin', a' kohlschwarzer, oder gar 'was ander's. Und i' trau' mi'
nimma in's Haus eini!"
Da is er mit ihr in 's Haus 'nei' 'ganga und in d' Stub'n;
da is d' Katz g'rad' mit 'm G'selchten firti g'we'n, und da hab'n
sie s' g'rad' no' g'seg'n, wia s' mit der Schwarten zur Thür' 'naus
is. Und der Häuslfuchs hätt' f gern derschlag'n, weil s' eahm sei'
letzt's Bröckl G'selcht's g'stohl'n hat, aber derwischt hat er s' net.
Nacha hat er 's Kranthaferl anfg'hebt; da is aber nix mehr d'rin
g'we'n, denn 's Hadachsl is deraweil scho' davo' g'lafa g'we'n.
Aba der Nazi is 'kemma, und der Häuslfuchs hat'n glei' scharf
in's Gebet g'numma, und da hat er halt de G'schicht' mit'm Ha-
dachsl eing'stand'n. Da hat eahm d' Häuslsuchsin oani links geb'n
und oani rechts weg'n an Hadachsl, und oani rechts und oani links
weg'n an Kranthaferl, und darnach hat eahm der Häuslfuchs zwoa
links 'geb'n und zwoa rechts wegen dem G'selchten. — Da hat der
Nazi g'woant und hat si' an's Fenster hing'loant; da hat d' Sunn'
g'rad' nomal recht warm auf d' Daxbosch'n hi'g'schiena, und da is
's Hadachsl, schwarz und ohni Schwoaf, auf de Daxbosch'n g'leg'n
und hat si' g'sllNNt. (Eberl.
Aus der Kinderstube.
El scheu: „Nicht wahr, Mama, Rudi wird einmal Offizier
werden?" — Manra: „Soll er denn nicht auch ein Maler werden
wie Papa?" — Elschen (altklug): „Ach Gott! Ein Künstler in
der Familie ist genug!" _
3u den vielen Lebensplagen.
Aählt auch, daß man früh und spät
Stets und immer wieder sagen
Muß, was — sich von selbst versteht.
<s. w.
Zeitgemäß.
In Folge Ueberfüllung der Kunstausstellungen haben sich
g'nomma und is auf d' Wiesen 'naus 'ganga zum Mistbroaten.
Der Nazi aba is zu de Daxboschen 'uausg'schlicha und hat 's
Hadachsl g'fangt.
Wia er 's Hadachsl g'fangt g habt hat, is er wieder in d'
Stub'n 'nei' und hat a' Zeitlang damit g'spielt und hat eahin alle-
weil an Finger hi'g'halten, und 's Hadachsl hat alleweil 's Maul
aufg'rissen, als wenn's nach 'm Finger schnappen wollt'! Nacha
hat er's no' weiter 'tratzt, bis 'm Hadachsl der Schwoaf ab'brocha
is — denn der bricht leicht ab bei de Hadachsl'n, wiar a' Glas.
Dees macht aber bei de Hadachsl'n nix, weil bei eahna der Schwoaf
wieder uachwachst. „Acherl", hat der Nazi g'sagt, >via er eahm an
Schwoaf ab'brocha hat. Nacha hat er 's Hadachsl g'nomma und
hat 's in d' Tinten 'nei' 'taucht, daß 's ganz schwarz 'wor'n is.
Nacha hat er umananda g'schaut, wo er's hi'thoan soll; nacha hat
er's in der Muattan ihra Kranthaferl 'nei'g'steckt und hat 's Hafa-
deckerl d'rauf g'legt. Nacha hat er sei' Hanb'n aufg'setzt und is
fnrt'ganga zu de ander'» Bnab'ir zum Spiel'n.
Derweil is's scho' später 'wor'n, und d' Häuslsuchsin is wieder
vom Waschhaus 'rei' 'kemma und hat si' denkt: Jetz is's Zeit, daß
d' 'as Kraut zuastellst und 's G'selcht', weil's hübsch lang kocha soll.
Und so hat s' halt 's G'selchte g'nomma und hat 's Dcckerl auf-
g'macht vom Kranthaferl, und da is 's Hadachsl d'rin' g'we'n,
kohlschwarz, und hat d' Häuslsuchsin o'g'schaut mit feurige Aug'n.
Da hat d' Häuslsuchsin g'schrian. „Jess', Mar' und Joseph"
hat s' g'schrian und hat 's G'selcht' wegg'worfa und 's Kraut-
haferl und is zum Haus 'naus, als wenn scho' der Leibhaftige
hinter "ihr her waar'.
Dahernach is d' Katz 'rei' 'kemma und hat umananda g'schnuffelt
und hat des Bröckl G'selcht's am Bod'n lieg'n seg'n. Und weil s'
g'moant hat, des Bröckerl G'selcht's waar' für sie hi'g'legt 'word'n,
201
hat se si' d'rüber herg'macht und hat's g'fressen. — Deraweil hat
der Häuslfuchs Fei'rab'nd g'macht und is schö' stat daherkemma
vo' der Wiesen. Und da is d' Häuslsuchsin vo' der Weiten auf
eahm zuag'lafa und hat 'than, als wenn s' net g'scheit waar'; und
wiar er g'sagt hat: „Was hast D' denn oder wo brennt's denn?"
da hat s' g'sagt: „Ja, im Kranthaferl liegt a' kloaner Drach'
d'rin', a' kohlschwarzer, oder gar 'was ander's. Und i' trau' mi'
nimma in's Haus eini!"
Da is er mit ihr in 's Haus 'nei' 'ganga und in d' Stub'n;
da is d' Katz g'rad' mit 'm G'selchten firti g'we'n, und da hab'n
sie s' g'rad' no' g'seg'n, wia s' mit der Schwarten zur Thür' 'naus
is. Und der Häuslfuchs hätt' f gern derschlag'n, weil s' eahm sei'
letzt's Bröckl G'selcht's g'stohl'n hat, aber derwischt hat er s' net.
Nacha hat er 's Kranthaferl anfg'hebt; da is aber nix mehr d'rin
g'we'n, denn 's Hadachsl is deraweil scho' davo' g'lafa g'we'n.
Aba der Nazi is 'kemma, und der Häuslfuchs hat'n glei' scharf
in's Gebet g'numma, und da hat er halt de G'schicht' mit'm Ha-
dachsl eing'stand'n. Da hat eahm d' Häuslsuchsin oani links geb'n
und oani rechts weg'n an Hadachsl, und oani rechts und oani links
weg'n an Kranthaferl, und darnach hat eahm der Häuslfuchs zwoa
links 'geb'n und zwoa rechts wegen dem G'selchten. — Da hat der
Nazi g'woant und hat si' an's Fenster hing'loant; da hat d' Sunn'
g'rad' nomal recht warm auf d' Daxbosch'n hi'g'schiena, und da is
's Hadachsl, schwarz und ohni Schwoaf, auf de Daxbosch'n g'leg'n
und hat si' g'sllNNt. (Eberl.
Aus der Kinderstube.
El scheu: „Nicht wahr, Mama, Rudi wird einmal Offizier
werden?" — Manra: „Soll er denn nicht auch ein Maler werden
wie Papa?" — Elschen (altklug): „Ach Gott! Ein Künstler in
der Familie ist genug!" _
3u den vielen Lebensplagen.
Aählt auch, daß man früh und spät
Stets und immer wieder sagen
Muß, was — sich von selbst versteht.
<s. w.
Zeitgemäß.
In Folge Ueberfüllung der Kunstausstellungen haben sich
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"'s Hadachsl"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1899
Entstehungsdatum (normiert)
1894 - 1904
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 110.1899, Nr. 2805, S. 201
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg