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:u2

Hrofessor (Säurte, bei' berühmte Chemiker, hat bei einem Abend-
essen im akademischen Club seiner hübschen jungen Schwägerin eine
Sauce über ihr neues Seidenkleid gegossen. Die Schwägerin ist
selbstverständlich todtnnglücklich; aber der Gelehrte beruhigt sie
lächelnd: „Schick' mir das Kleid morgen in mein Laboratorium —
in zwei Tagen hast Du es in tadelloser Reinheit wieder! Spaß
für einen Chemiker!"

Das Kleid wird gebracht. Säurle macht sich sofort mit Eifer
darüber. Aber was er auch probirt, nichts schlägt an: der Flecken
bleibt. Sehr betreten zieht er seine Assistenten in's Geheimniß.
Auch diese verschwenden alle ihre Gelehrsamkeit an die Probe; aber
der Flecken bleibt. Der Professor verzweifelt. Wie steht er nun
vor seinen Verwandten da? Einer der jüngeren Herren macht
plötzlich den halblauten Vorschlag, man solle doch das Kleid zu dem
bekannten Fleckenreiniger Putzmeier schicken.

Säurle fährt erst beleidigt ans; dann überlegt er, uitb nicht
lange steht's an, da wandert die Robe zu Putzmeier. Kurz darauf
kommt sie zurück — tadellos gereinigt — der Flecken ist ver-
schwunden. Natürlich erfährt die Schwägerin von diesem Zwischen-
vorgang nichts. Sie ist entzückt. Der Ruhm Säurle's ist in
der ganzen Berlvandtschaft neu gefestet. Als der Professor aber
einmal den Fleckenreiniger, den er schon lange kennt, begegnet,
frägt er ihn so nebenher, womit er denn den Flecken heraus-
genmcht habe.

„Höchst einfach!" lächelt Putzmeier. „Mit Seife und
Wasser!"

„Mit Seife und Wasser?" stammelt der Gelehrte verblüfft.
„Aber" ruft er dann entrüstet, „wo bleibt denn da die wissen-

rath werden wenn wir dnrchfallen?"
ohl das Examen bestehen!?"

1000 I. Seme>ter).

Verantwortlicher Redaeteur: =~g
die Herausgabe und Redaeti — u

vraun & Schneider in München. — In Oesterreich - Ungarn für
— E. Mühlthaler's Buch- und Kunstdruckerei A. G. in Miinchen.

Wozu das Weiblakt.
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