Fliegende Blätter (114.1901 (Nr. 2892-2917))

hat allerhand Faxen g'macht. Bald hat er den ander'»
Fuaß über's Knia g'legt, bald hat er mit der Hand sein' Bocksbart
g'stricha, bald hat er feint Hörnln g'riebelt und bald hat er sein'
langa Kuahschwoaf g'nomma und hat'n durch d' Hand 'zog'n und
hat 'grinst dazua. Da hat sei' Großmnatta g'sagt zu eahm, er
sollt' net so kindisch sei', denn er hätt' koan' Grund dazua. Da hat
der Teufel sei' Großmnatta g'fragt, warum er koan' Grund dazua
hätt' und was f denn eigentli' moanet. Da hat s' g'sagt, er leget
si' überhaupt iatz alleweil ans de faul' Haut und er sollt' schang'n,
daß er a' Pech beibringet, weil's ausgeht.

Wo er 's Pech hernehma sollt'? hat er g'antwort't. Es
braucheten alles d' Brauer. Und mit'm Schwefel is's aa' so, hat
er g'sagt, den braucha d' Weinfabrikanten.

Da hat sei' Großmnatta wieder g'sagt, er hätt' aa' sunst scho'
lang nix G'scheidt's mehr in d' Höll' 'bracht. Hie und da klaubat
er ebbas vom Galg'n aba und dees waar' net viel. A' recht a'
foast's Höllbrat'l hätt' er scho' lang nimmer 'bracht. Warum er
denn koan' Brauer net bringet oder koan' Weinfabrikanten, nachdem
f eahm so viel Concurrenz macha — hat f g'fragt.

Da hat er ihr z' Antwort 'geb'n, daß sie dees net versteht.
D' Bräuer und d' Weinfabrikanten de brauchet er d'rob'n noth-
wendiger, hat er g'sagt, weil eahm de wieder Andere zuabringa.

Sie hat aber ihr Mattl net g'halten und hat eahm no' mehra
hi'g'sagt, was eahm net 'paßt hat, b'sonders, daß ma' bald an
Respekt vor eahm verlierat, bis er endli' wild 'wor'n is und hat
mit der Faust in' Tisch 'nei'g'haut und hat g'sagt, er wollt's eahna
scho' zoag'n, daß der Teufel net g'storb'n is, und is aufg'sprunga
und zu der Thür' 'nausg'fahr'n. Und d' Großmnatta hat si' d'
Händ' g'rieb'n und hat si' a' Haferl Pech zuag'setzt und hat's
'kocht, und hat si' in ihran Großmuattastuhl g'setzt und hat's 'trunka.

Wie der Teufel auf d' Welt aufi'kemma is, hat er fei' Notiz-
büach'l 'raus'zog'n, wo er alles auf'zeichn't hat, sei' Soll und sei'
Haben, und hat's durch'blatt'lt.

Da is von jedem Wirth d'rin g'standen, wia viel er Wasser
'pantscht und wia viel er z' viel aufg'schrieb'n hat mit der Kreid'n,
und von jedem Kramer, wia viel er z' wem' her'geb'n und wia
viel er falsch' G'wicht 'braucht hat, und von jedem Schneider, wia
viel er hat Tuach iu's Loch fall'n lass'n, und vom Advokaten, wia
viel er ungerechte Prozess' g'führt hat, und vom Förster, wia viel
er g'fluacht hat, und jede Lug is aufg'schrieb'n g'wen, haarg'nau
und nach der Größ', und überall is 's Datnnt dabei g'standen,
und z'samm'zählt und z'samm'g'rechn't is alles g'wen, als wenn
er halt no'mal de doppelt Buachführung g'lernt hätt', der Teufel.

Wia er so 'blatt'lt und 'blatt'lt hat, da hat si' nach und nach

sei' G'sicht aufg'hellt, und sei' Zorn is nach und nach verraacht,
den er weg'n der Großmuatta ihra Schimpferei g'habt hat. Und
wia er so überrechn't hat und überschlag'n, da hat er si' denkt, er
will si' amol an' extrigen Spaß macha und will zum Förster
Höllbratl geh' und will si' persönli' überzeug'n, ob er scho' reif is
zum Abhol'n; denn dees hat er g'wißt, daß da sei' Großmuatta
alleweil a' ganz a' b'sundere Freud' hat, wenn er ihr oan' bringt
vo' dera Zunft.

Der Förster Höllbratl aber is an alter Jaga g'wen, der an'