Fliegende Blätter (114.1901 (Nr. 2892-2917))

(Ausnützung.) Der Herr Legaüonsrath sägt alljährlich in der Sommerfrische, um sich

Bewegung zu machen, einige
Holz.

„Du, Seppl , sagt die Bauen,
als in der Stube mit dem He»^ ,'
gönnen wird, „dös Holz is sin

Kn Ofen viel z' groß! Wmu^
nächst' Jahr der Herr Legationsrch
wieder zu uns kommt, nacha

ihm fei': er möcht' d' Scheit'ln klein«
mach'n!"


Zwei reizende, niedliche, herrenlose
Damenhändchen sind sofort billig zy
haben. Näheres in der Expedition
unter A. H. 120.

Fatale Prognose.

Junge Frau: „Alle Dame»'sch
so unfreundlich mit mir! Wenn sie
nur annähernd so reizend gegen mich
wären, wie sie oft mit den Männern
sind!" — Mann: „Liebste, dies wünsche
Dir nicht! Die Damen werden erst
reizend gegen Dich sein — wenn Du's
nicht mehr bist!"

Immer im Geschäft.

Tochter: „Muß man Liebesbriefe be-
antworten, Papa?" — Vater (zerstreut,
bei seinen Büchern): „Bewahre! Nur wenn
eine Freimarke beiliegt!"

Schlagender Beweis.

„. . . Aber bei einer, so rasch auf dem
Rade ausgeführten Reise kann doch von
bleibenden Erinnerungen nicht mehr die
Rede sein?!"

„Das glaubst Du? . . • Sieh' hier die
Schramme über meinem Auge; die zog ich
mir gleich in der Nähe von.Rosenheim
zu. Das Loch da im Kopf erhielt ich in
Kiefersfelden bei Kufstein. Das Stück
aus der Hose, da unten, riß mir ein Hund
bei I n n s b r n ck heraus. Auf dem Brenner
stürzte ich und beschädigte mich am Knie.
Bei Brixen stieß ich mit einem andern
Radler zusammen und verlor meine Laterne.
Unweit Bozen überfuhr ich einen Hund
und büßte 5 Gulden ein. Bei Trient
endlich radelte ich in die Etsch, aus der
ich mich nur zur Noth rettete •— worauf
ich schleunigst mit dem Schnellzug hieher
zurückfuhr.■—- Sind das keine bleiben-
den Erinnerungen?"