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einen Schreiber bei, der eine p)erle aller Schreiber
war. Für jede Anzeige, jeden Bericht entwarf er
zuerst seinem Chef das Eoncept und übertrug es
dann tadellos in's Reine. Tröpfl hatte es also
wunderbar bequem und gewöhnte sich so voll-
ständig daran, daß er selbst allmählich jedes
Talent zu aktiver Thätigkeit verlor.

Aber Fixig nahm sich im Bewußtsein seiner
Machtstellung immer mehr heraus. Insbesondere
ergab er sich seit einiger Zeit in imheilvoller
weise dem Trünke. Alles Ermahnen, Zureden,
sanfte Drohen hals nichts. Als er eines Nach-
mittags wieder äußerst angeheitert in's Büreau
kam, donnerte ihn deßhalb Tröpfl plötzlich im
strengsten Tone an: „Zum Auckuck, Fixig, was
soll das heißen? Jetzt hat meine Geduld ein
Ende! wenn Sie das verflixte Umeinandersaufen
nicht sofort einstellen, zeige ich Sie an und
beantrage Ihre Entlassung!"

Linen Moment starrt ihn der Schreiber ver-
blüfft an. Dann kommt ein vergnügtes Lächeln
in sein bierseliges Gesicht und er sagt gutinüthig-
schlau: „Aber schauen S', Herr Aktuar, das können
Sie ja gar nicht: dazu mach' ich Ihnen ja
gar kein Eoncept!"

Der babe

in'

Eeibzcber JTlbertbarke.

*

/

.H Rabe (ab in’ fllbertbark an’ Deiche.

lUie hib(ch das (ab! €r grabte (ich ’n

Jliecbel,

Un nacber, dab er noch mäbr Grazcbe

zeicbe,

Grbob er (ich un flog dort uff’n Rieche!;

Jlog uff’n Bom un (ab nu uff’n Zweicbe

Un (cbaugelt (ich; ’s ging wie ä Ginder-

wiechel.

Bier, dachl ich, is er Geenig in (ein’

Reiche,

Jrei, wie ä Gut(d)färd obne Zaum un

Zieche!.

Zetzt bubbt er nunder uff de Giefel-

(teene,

Dickt mit'n Gopp un bat (o (ei

Blä(iercben,

Zetzl (tebt er bletziich (chlank uff

eenen Beene.

Rab, Rab! (o (chreit er. Uch du liebes

vierchen!

3ebt fliegt er weg... Nee, is der Rabe

(cheene!

3a. die tladur die bat den Gram an'

Scbniercben!

JT. Caureatus.

Ein höflicher Theaterdirektor. 215

Die Naive des Schützenhaustheaters in B. beabsichtigt wegen ihrer Miß-
erfolge heimlich das Theater zu verlassen. Dem Direetor wird das Vorhaben
bekannt. Als die Schöne eben den Zug besteigen will, nähert sich ihr eiligst der
Direetor im Frack und Cylinder. „Ich Hab' Se in Erfahrung gebracht, daß
Sie, mein gutestes Freilein, dorchzubrennen beabsichtigen. Zu diesem sreidigen
Anlaß gestatte ich Se mir, Ihnen im Namen des „kunstliebenden Bubligums"

und in meinem Namen freidigst das Bouquet hier zu überreichen!"

Splitter.

In stetem Lauf und Umschwung ist

die Welt,

Die Jahre ■ fliehen, Tag und Stunde

weichen,

Der Schmerz nur fällt der Zeit in's

Rad und hält

Es für Minuten fest an seinen

Speichen.

G. w.

Hwl Stürme setzt's und viel Ver-
druß,

Bis man dem Daseinskampf ent-
nommen,

Wie viel man nur verschweigen

muß,

Um mit den Menschen auszu-
kommen.

O. G. M.

Mit fremden Federn kann man sich wohl schmücken, aber nicht fliegen.

Sirius.

fffer alle Fesseln sprengt mit Ge-
walt,

Verliert zugleich oft den letzten
Halt. O. G. w.

H^m einen Dummkopf mehr hat
stets die Welt,

Als Jeder glaubt, der sich für weise
hält. M. S.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Rabe in' Leibzcher Albertbarke" "Ein höflicher Theaterdirektor"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Graetz, Theodor
Roeseler, August
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1901
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 114.1901, Nr. 2909, S. 215
 
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