Fliegende Blätter (116.1902 (Nr. 2945-2970))

Die Patriotin.

Der Tupfelmüllerbaucr kommt mit seiner Frau in die Stadt und will derselben ein buntes Tuch kaufen, das er in der
Auslage eines Modegeschäftes bemerkte. Unten ain Schaufenster ist ein Schild angebracht mit der Inschrift: ,0n parle
franpais*. — Bäuerin (die sich von einem Passanten über den Sinn dieser Worte anfklären ließ, stolz): „Komm',

Toni — sranzös'sch reb’n thun ma' weg'n dem Tüchl no' lang net!"

Moderne Kunst.

„Was sagst Du zu meinem neuen Bild?"

„Da muß ich vorerst wissen: ob Du so maleu willst,
oder ob Du nur so maleu kannst!"

Trübe Ahnung.

A: „Haben Sie's schon gehört? Tie Terraingescllschaft „Krokus"
hat fallirt!" — B: „Donnerwetter! Meine Frau ist mir vor
Jahren mit 50 000 Mark Aktien dieser Gesellschaft durchge-
brannt — nun wird sie sicher zurückkommen!"

Weiblicher Widerspruchsgeist.

„Ich hätte gern . . .!" begann
Herr Schlicht

Hu seiner Lrau, doch sie rief:
„"3a ein!

lMein lieber Zritz, das
Du nicht!"
Und setzt' hinzu : „w a s
denn sein?"

G. E.

thust
soll 's
w.

Unüberlegt.

Bittstellerin: „Ist die gnädige Frau zu Hause?" —
Köchin: „Jawohl — sie spielt vi er händig I" — Bittstellerin:
„Allein?"

Bedenkliches Lob.

„Nun, wie hat Ihnen meine Tischrede gefallen?" — „Sehr
gut! Habe dieselbe neulich auch gehalten!"