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IN gräflichen Reviere zu Dunkhausen wurde große Treibjagd abgehalten. Eine
stattliche Zahl von Schützen hatte unter Führung des Dberjägers bereits
Ausstellung genommen — die Schießerei konnte beginnen. Der herrschaftliche
Iagdwagen, auf welchem außer dem Rutscher noch ein Iagdgehilse und ein
als Treiber engagirter Landbewohner Platz genommen hatten, nahm die Richtung
gegen den Wald zu und gelangte nach längerer, etwas stürmischer Fahrt aus unbe-
schreiblichen polzwegen bei einer Lichtung an, wo die Ladung abgesetzt
wurde. Dieselbe bestand außer dem Mooslachergirgl noch aus ver-
schiedenen Dingen, welche der Jäger beim sogenannten „Rnödl-
bogen" so gerne sieht.

Unter einer mächtigen Eiche wurde eine kleine Lebens-
inittelausstellung arrangirt. Der Jäger belegte den
Moosboden mit einem Wachstuche und setzte aus dieses
eine Anzahl kleiner Schüsseln, aus denen die deli-
katesten Sachen hervorguckten. Dann hing er dem
Girgl einen Rucksack aus den breiten Buckel und
belehrte ihn folgendermaßen: „Den Rucksack
dersst' net 'runterthun, bis ich wiederkomm';

Du dersst Dich damit net niedersetzen oder gar
anlehnen, denn es sind gläserne Glasln und
sonstige sehr zerbrechbare Sachen d'rin; paß
aus, daß kein Sund oder sonst jemand G'schleck-
iger über das Frühstückerl kommt!" Dann
wanderte er in den Wald hinein; der Rutscher
fuhr langsam weiter. — Nun war der Moos-
lachergirgl allein; er sah nachdenklich vor sich
hin und wiederholte für sich die erhaltene In-
struktion. Er hatte auch bald herausgesunden,
daß er als Wachtposten ausgestellt sei, und war '
sich der Verantwortlichkeit seiner Stellung voll
und ganz bewußt, prüfend flog sein Blick über
die aus dein Boden ausgebreiteten Herrlichkeiten.

Da gab es Gebratenes und Geselchtes, in appetitlichen
Schnitten bereit gelegt! Solcher Anblick hvpnotisirte den
Girgl förmlich, und es dauerte nicht lange, da lief ihm
auch schon das Wasser im Munde zusammen und über den
struppigen Bart herunter. Mb die Schnittest: wohl gezählt worden
sind? Und der böse Feind sagte ihm etwas in's Mhr, daß er bei-

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Schleckerfalle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1902
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1907
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 116.1902, Nr. 2959, S. 170
 
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