Fliegende Blätter (116.1902 (Nr. 2945-2970))

Der Kinihas.

Fuatter zuatrag'n müaß'n, den besten Klee'und 's beste Gra-
und wenn oana net viel g'nua und net guat gnua 'bracht ha/
so hat'n der Kinihas g'schimpft. Schimpf« und fress'n ^j'
und de andern Uas'n hab'n 'n bedeana müaß'n und hab'n eahin j ganze Regierung g'wen. Und so is er alli Tag fetter und fetter

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Mann'ln g'macht vor eahin und hab'n 'tronnnelt nnd hab'n eahin
's Königreich überlass'n über alli Uas'n. Da hat si' der Kinihas
aus aran cholzstoek g'setzt — dees is sei' Königsthron g'wen —

wor'n. D' ljas'n aber san all'weil unwilliger wor'n und hab'n
g'sagt: „was hilft uns denn a' Kini, der nur frißt und net
regiert? . . . wenn ina' 'n nur wieder los hatt'nl — Da hat an
alter Has, der b'sonders g'scheit g'wen is, den Dorschlag g'macht,
sie sollt'n a' Deputation zum Uhu schicka. „Der Uhu", hat er
g'sagt, „is a' g'scheidter Dogel, der den ganz'n Tag in sein'
hohl'n Baam sitzt und studirt. Der kunnt' cahna leicht an' guat'n

Rath geb'n, wia
s' 'n Kinihas'n >
wieder anbringa.

Da hab'n d' chas'n a' Deputation
zum Uhu g'schickt und hab'n eahm

den ^sall mit 'in Kinihas'n vortrag'n. Der Uhu hat s' aufmerksam
ang'hört, hat si' mit dem rechten Fuaß hinter'm recht'n Ghrwaschl
'kratzt, und dann hat er a' Aeitlang nachdenkt. Nacha hat er sein'
Schnabel aufg'macht und hat g'sagt: „Der Kinihas is net der
Kini von de' chas'n! Denn wenn er der Kini von de' Uas'n
waar', dann hoaßet er net Kinihas, sondern chasenkinil"
wie d' chas'n dees g'höri hab'n, da hab'n s' glei' an' groß'n Kupfer
g'macht und hab'n Beifall 'trommelt und hab'n si' bedankt bei'iii
Uhu und san voller ,freud' hoamglaufa zu ihre Kolleg'n und hab'n

'n Uhu sein' B'scheid aus-
g'richt'. Da is a' große
Freud' g'wen in der ganz'n
Hasenschaft. An' Kinihas'n
aber hab'n s' mit Schimpf

und Schand davo'g'jagt.

Eberl.

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Schluß drs 116 fen Bundes (1902 Ites Halbjahr).

Verantwortlicher Redacteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Oesterreich-Ungarn für
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