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Mode r it
Mutter (zu ihrer, soeben standesamtlich getrauten Tochter): „So, den
hätteir wir vorläufig!" _
O diese Frauen!
..Frau Baronin sehen aber ganz vortrefflich aus!" — „Der Arzt sagte
mir auch, ich sei nun vollständig gesund. Ich freue mich darüber, obwohl aus der
projectirten Badereise nach Norderney nun nichts wird!" — „Und Ihr Herr Ge-
habt . . . ?" — „O, der g a r st i g e Mensch freut sich auch d a r ü b er!"
Schade!
„Mit einem kläglichen Gänsekiel
und beim kärglichen Schimmer einer
schwelenden Kerze hat unser Schiller
seinen „Wallenstein" und seinen
„Tell" geschrieben, meine Damen!"
„Ach, das Herz föitute einem
bluten bei dem Gedanken, was der
Mann erst für Werke hinterlassen
haben würde, wenn er electrisches
Licht und eine Schreibmaschine ge-
habt hätte!"
Der Stellvertreter.
„Nun, -Freund, hat Dir Deine
Frau eine tüchtige Gardinenpredigt
gehalten, als Du gestern Abend so
spät nach Hause kamst?!"
„O nein, die schlief bereits
bombenfest — aber unser Papagei
hat zwei Stunden lang geschimpft!"
Nach den F l i t t e r w o ch e it.
Sie: „. . . Freilich versprach
ich Dir, Arthur, mit Wenigem zu-
frieden zu sein — ich bin sogar
mit noch viel weniger zu-
frieden!" — Er: „Allerdings
— mit nichts!"
Der Reifer.
fuhr eine Barke über die See,
Die trug eine köstliche Dacht;
1 Das schönste Uleib, das schönste;
das je
Gin Dlannesberz zittern gemacht.
Sie war des jungen Königs Braut;
Fjeld UJienulf fuhr sie hin.
Das Land, nach dem sie sehnend
schaut,
Betritt sie als Königin.
es stand der greise Held am Bug
Und blickt auf das schöne Uleib:
„Dein Herz ist so voll Lug und Lrug,
(Die voll Schönheit ist dein Leib.
Das Unheil streut diese weihe Hand,
Dies Lluge birgt wilde Begier; —
IDein König, mein Uolk, mein
üaterland,
Das Uerderben bringe ich dir!“ —
„Komm zu mir, Du stolzer Kriegers-
mann!" —
lm Nuge begehrende Bluth;
Lief schauen die Beiden einander an,
llls kennten sie sich schon gut.
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Mutter (zu ihrer, soeben standesamtlich getrauten Tochter): „So, den
hätteir wir vorläufig!" _
O diese Frauen!
..Frau Baronin sehen aber ganz vortrefflich aus!" — „Der Arzt sagte
mir auch, ich sei nun vollständig gesund. Ich freue mich darüber, obwohl aus der
projectirten Badereise nach Norderney nun nichts wird!" — „Und Ihr Herr Ge-
habt . . . ?" — „O, der g a r st i g e Mensch freut sich auch d a r ü b er!"
Schade!
„Mit einem kläglichen Gänsekiel
und beim kärglichen Schimmer einer
schwelenden Kerze hat unser Schiller
seinen „Wallenstein" und seinen
„Tell" geschrieben, meine Damen!"
„Ach, das Herz föitute einem
bluten bei dem Gedanken, was der
Mann erst für Werke hinterlassen
haben würde, wenn er electrisches
Licht und eine Schreibmaschine ge-
habt hätte!"
Der Stellvertreter.
„Nun, -Freund, hat Dir Deine
Frau eine tüchtige Gardinenpredigt
gehalten, als Du gestern Abend so
spät nach Hause kamst?!"
„O nein, die schlief bereits
bombenfest — aber unser Papagei
hat zwei Stunden lang geschimpft!"
Nach den F l i t t e r w o ch e it.
Sie: „. . . Freilich versprach
ich Dir, Arthur, mit Wenigem zu-
frieden zu sein — ich bin sogar
mit noch viel weniger zu-
frieden!" — Er: „Allerdings
— mit nichts!"
Der Reifer.
fuhr eine Barke über die See,
Die trug eine köstliche Dacht;
1 Das schönste Uleib, das schönste;
das je
Gin Dlannesberz zittern gemacht.
Sie war des jungen Königs Braut;
Fjeld UJienulf fuhr sie hin.
Das Land, nach dem sie sehnend
schaut,
Betritt sie als Königin.
es stand der greise Held am Bug
Und blickt auf das schöne Uleib:
„Dein Herz ist so voll Lug und Lrug,
(Die voll Schönheit ist dein Leib.
Das Unheil streut diese weihe Hand,
Dies Lluge birgt wilde Begier; —
IDein König, mein Uolk, mein
üaterland,
Das Uerderben bringe ich dir!“ —
„Komm zu mir, Du stolzer Kriegers-
mann!" —
lm Nuge begehrende Bluth;
Lief schauen die Beiden einander an,
llls kennten sie sich schon gut.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"O diese Frauen!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1902
Entstehungsdatum (normiert)
1897 - 1907
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 117.1902, Nr. 2972, S. 18
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg