Zer st r e u t.
<-N0vtS' Fatal.
„Jetzt bin ich durch die Vergeßlichkeit meiner Frau schon wieder zu spät
in's Geschäft gekommen! Abends, wenn ich in's Wirthshaus gehen will, versteckt sie
meine Stiefel. . . und Morgens kann sie sie gewöhnlich nicht wieder finden!"
Optische Täuschung.
Professor (am Telephon): „Bitte,
verbinden Sie mich mit meiner Frau!"
Teleph onistin: „Welche Nummer,
bitte?"
Professor: „Hm — Nummer!. .
Sollte die mich gar für einen Türken
halten?!"
's Dirndl auf der Alm hoch drob'n
Jodelt ohne Ruah',
Hängt auf de schneeweiß' IVäsch'
Zum Trockna dazua.
Drunt' steht voll Staunen
A' Stadtsrack im Klee,
Starrt'naus und seufzt: „Brillant!
Ewiger Schnee!"
25.
Ungefällig.
„Johann, bist Du schon ans der Post gewesen?" — „Befehl, Herr Leutnant
Hab' aber nichts bekommen!" — „Na, wie geht denn das zu? „~er H^rr
Leutnant Huber hat heute auch die Chiffre: „Ewig Dein" gehabt, und da Hab'
ich g'meint: sein Bursche sollt' die Briefe mit mir theilen!
Sonderbar.
Der Mann, den manches Päckchen quält,
Singt gern von Glück und Liebe, Len;
und Flieder.
Doch wem auf Lrden gar nichts fehlt,
Singt sicher fchwermuthsvolle Welt-
schmerzlieder.
B. Ruhnert.
Gerächt.
Medizinalrath: „Der Räuber
hat tnich freilich uni 10 000 Mark er-
leichtert! . . Ich habe ihm dafür aber
das Rauchen und Trinken verboten!"
Die alte Schülerin.
J^lum Dorfschulmeister kam Iran
Antje Kramm. —
Das Alter bat ihr weißes Raupt gebeugt,
Und mühsam nur bewegt sie sich an
Krücken. —
,,6rüß' 0ott, Lroßmütterchen, was führt
£iicb her?" —
„Herr Lehrer, ich will lesen lernen.""
— „ttlie?!“ -
„„3a, ich will lesen lernen."" — „Mutter
Antje,
Uergebt, wie alt seid ihr?" — „Men»
icb’s erlebe,
Am nächsten Sonntag bin ich sechsund-
fiebzig.““ —
„So lange ging es ohne das — und
jetzt —
(Darum wollt Ihr denn jetzt noch lesen
lernen?" —
Bis an die weißen haare überzog
Das furchenreiche Antlitz dunkle Rötbe.-—
„ „€gal, warum, — ich will’s ja nicht
umsonst —
Und wollt Ihr's nicht, so geh' ich zum
Herrn Pfarrer."" —
„hi, ei, ich will wohl — aber Mutter
Antje,
Das Lesenlernen. glaubt mir, ist nicht
leicht." —
Und Mutter Antje lernte, lernte schnell.
Die halberlosch'nen Augen mühten sich,
Die letzte Kraft vergeudend, und das
Haupt.
<-N0vtS' Fatal.
„Jetzt bin ich durch die Vergeßlichkeit meiner Frau schon wieder zu spät
in's Geschäft gekommen! Abends, wenn ich in's Wirthshaus gehen will, versteckt sie
meine Stiefel. . . und Morgens kann sie sie gewöhnlich nicht wieder finden!"
Optische Täuschung.
Professor (am Telephon): „Bitte,
verbinden Sie mich mit meiner Frau!"
Teleph onistin: „Welche Nummer,
bitte?"
Professor: „Hm — Nummer!. .
Sollte die mich gar für einen Türken
halten?!"
's Dirndl auf der Alm hoch drob'n
Jodelt ohne Ruah',
Hängt auf de schneeweiß' IVäsch'
Zum Trockna dazua.
Drunt' steht voll Staunen
A' Stadtsrack im Klee,
Starrt'naus und seufzt: „Brillant!
Ewiger Schnee!"
25.
Ungefällig.
„Johann, bist Du schon ans der Post gewesen?" — „Befehl, Herr Leutnant
Hab' aber nichts bekommen!" — „Na, wie geht denn das zu? „~er H^rr
Leutnant Huber hat heute auch die Chiffre: „Ewig Dein" gehabt, und da Hab'
ich g'meint: sein Bursche sollt' die Briefe mit mir theilen!
Sonderbar.
Der Mann, den manches Päckchen quält,
Singt gern von Glück und Liebe, Len;
und Flieder.
Doch wem auf Lrden gar nichts fehlt,
Singt sicher fchwermuthsvolle Welt-
schmerzlieder.
B. Ruhnert.
Gerächt.
Medizinalrath: „Der Räuber
hat tnich freilich uni 10 000 Mark er-
leichtert! . . Ich habe ihm dafür aber
das Rauchen und Trinken verboten!"
Die alte Schülerin.
J^lum Dorfschulmeister kam Iran
Antje Kramm. —
Das Alter bat ihr weißes Raupt gebeugt,
Und mühsam nur bewegt sie sich an
Krücken. —
,,6rüß' 0ott, Lroßmütterchen, was führt
£iicb her?" —
„Herr Lehrer, ich will lesen lernen.""
— „ttlie?!“ -
„„3a, ich will lesen lernen."" — „Mutter
Antje,
Uergebt, wie alt seid ihr?" — „Men»
icb’s erlebe,
Am nächsten Sonntag bin ich sechsund-
fiebzig.““ —
„So lange ging es ohne das — und
jetzt —
(Darum wollt Ihr denn jetzt noch lesen
lernen?" —
Bis an die weißen haare überzog
Das furchenreiche Antlitz dunkle Rötbe.-—
„ „€gal, warum, — ich will’s ja nicht
umsonst —
Und wollt Ihr's nicht, so geh' ich zum
Herrn Pfarrer."" —
„hi, ei, ich will wohl — aber Mutter
Antje,
Das Lesenlernen. glaubt mir, ist nicht
leicht." —
Und Mutter Antje lernte, lernte schnell.
Die halberlosch'nen Augen mühten sich,
Die letzte Kraft vergeudend, und das
Haupt.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Optische Täuschung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1901
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 117.1902, Nr. 2979, S. 102
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg