Zeitgemäß.
c)
„Sind die Eier ganz frisch?" — „Ob sie frisch sind! . .
Wenn Sie sich gefälligst an's Telephon bemühen wollen, dann
können Sie die Hennen noch gackern hören, die sie eben ge-
legt haben!"
Im Maaren Hans.
„Ich möchte gern etwas „in Oel" für mein Speise-
zimmer haben!" — „Bitte, soll das ein Gemälde oder
eine Büchse Sardinen sein?"
N ach dem Ein z u g c. 248
„Frau Meier, das ist wohl 'ne recht feine Partei, die hier
nebenan?"
„Ach, hören Sie auf, Frau Schulze! Bei-denen ist der
Gerichtsvollzieher gleich im Möbelwagen mitgekommen!"
er alt' Zellhuber, Großbauer von packlfing, hat
eines Tag's seinen einzigen Sohn Loisl nach 'in
Muttern zu sich in d' Stub'n einigeh'n g'heiß'n,
weil er was mit eahm z'red'n hätt'. Da hab'n sie sich nieder-
g'setzt, und nacher hat der Alt' z' reden ang'hebt:
„paß' auf, Loisl,
jetz' muaß amal an
Ernst g'macht wer'n.
I' kinnn allwci' bester
auf d' Jahr' und
möcht' Dir 'n pof
übergeb'n. lVia
wär's denn, wenn
D' heirath'n thätst?"
Da hat der Loisl
g'schinunz'lt und hat
'n Vätern o'g'schaut
und hat g'sagt: „peirath'n macht' i' scho', Vater — aber wen sollt'
i' denn heirath'n?" Da hat der Alt' g'sagt: „wen denn snnst, als
a' Weibsbild! Vast' wirkli' gar koan' Geg'nstand net?" — „Na",
hat der Loisl g'sagt, ,,i' Hab' koan' Geg'nstand net!"
Ans dees 'nauf hat der Zellhuber a' wengl nachdenkt; nacher
hat er g'sagt: „Braucht's aa' net, dees sei' wer'n wir scho'
kriag'n!"— Da Loisl hat g'schaut, aber da Vata hat nix mehr
g'sagt, und desz'weg'n is der Loisl wieder an d' Arbeit 'ganga.
Der Zellhuber is aber furt und hat 'n Meßnerlenz anfg'sucht,
der scho' viel' pochzeitsleut' z'samm'bracht hat, und dem hat er
sei' Anlieg'n vor'bracht und hat
eahm 'n Auftrag 'geb'n, er
sollt' für 'n Loisl um a' Voch-
zeiterin schaug'n.
Da Meßnerlenz hat si' a'
wengl b'sunna; nacher hat er
g'sagt, daß er a' paar wüßt',
die für 'n Loisl g'rad' recht
wär'n: die Schirghofer Vefi von
Galsting — a' schwäre Bauers-
tochter und sauber dazua, oder
die Söllbacher Nanni von Zwil-
sting — a' lustig's Madl mit
an' schön' Sachl, und vielleicht no' die Gerstlkofer Moni — a'
richtig's Weibsbild, aber a' wengl a' Resche. Der Zellhuber
hat g'moant, es war' ihm a' Jede recht, die was kunnt, was
hätt' und von richtige' Leut' war'.
Am ander'n Tag hat si' der Loisl schö' a'leg'n miiaß'n,
nacher hat der Anecht ei'g'spaunt; der Meßnerlenz is kemma,
c)
„Sind die Eier ganz frisch?" — „Ob sie frisch sind! . .
Wenn Sie sich gefälligst an's Telephon bemühen wollen, dann
können Sie die Hennen noch gackern hören, die sie eben ge-
legt haben!"
Im Maaren Hans.
„Ich möchte gern etwas „in Oel" für mein Speise-
zimmer haben!" — „Bitte, soll das ein Gemälde oder
eine Büchse Sardinen sein?"
N ach dem Ein z u g c. 248
„Frau Meier, das ist wohl 'ne recht feine Partei, die hier
nebenan?"
„Ach, hören Sie auf, Frau Schulze! Bei-denen ist der
Gerichtsvollzieher gleich im Möbelwagen mitgekommen!"
er alt' Zellhuber, Großbauer von packlfing, hat
eines Tag's seinen einzigen Sohn Loisl nach 'in
Muttern zu sich in d' Stub'n einigeh'n g'heiß'n,
weil er was mit eahm z'red'n hätt'. Da hab'n sie sich nieder-
g'setzt, und nacher hat der Alt' z' reden ang'hebt:
„paß' auf, Loisl,
jetz' muaß amal an
Ernst g'macht wer'n.
I' kinnn allwci' bester
auf d' Jahr' und
möcht' Dir 'n pof
übergeb'n. lVia
wär's denn, wenn
D' heirath'n thätst?"
Da hat der Loisl
g'schinunz'lt und hat
'n Vätern o'g'schaut
und hat g'sagt: „peirath'n macht' i' scho', Vater — aber wen sollt'
i' denn heirath'n?" Da hat der Alt' g'sagt: „wen denn snnst, als
a' Weibsbild! Vast' wirkli' gar koan' Geg'nstand net?" — „Na",
hat der Loisl g'sagt, ,,i' Hab' koan' Geg'nstand net!"
Ans dees 'nauf hat der Zellhuber a' wengl nachdenkt; nacher
hat er g'sagt: „Braucht's aa' net, dees sei' wer'n wir scho'
kriag'n!"— Da Loisl hat g'schaut, aber da Vata hat nix mehr
g'sagt, und desz'weg'n is der Loisl wieder an d' Arbeit 'ganga.
Der Zellhuber is aber furt und hat 'n Meßnerlenz anfg'sucht,
der scho' viel' pochzeitsleut' z'samm'bracht hat, und dem hat er
sei' Anlieg'n vor'bracht und hat
eahm 'n Auftrag 'geb'n, er
sollt' für 'n Loisl um a' Voch-
zeiterin schaug'n.
Da Meßnerlenz hat si' a'
wengl b'sunna; nacher hat er
g'sagt, daß er a' paar wüßt',
die für 'n Loisl g'rad' recht
wär'n: die Schirghofer Vefi von
Galsting — a' schwäre Bauers-
tochter und sauber dazua, oder
die Söllbacher Nanni von Zwil-
sting — a' lustig's Madl mit
an' schön' Sachl, und vielleicht no' die Gerstlkofer Moni — a'
richtig's Weibsbild, aber a' wengl a' Resche. Der Zellhuber
hat g'moant, es war' ihm a' Jede recht, die was kunnt, was
hätt' und von richtige' Leut' war'.
Am ander'n Tag hat si' der Loisl schö' a'leg'n miiaß'n,
nacher hat der Anecht ei'g'spaunt; der Meßnerlenz is kemma,
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zeitgemäß" "Im Waarenhaus" "Auf der Brautschau"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 117.1902, Nr. 2991, S. 243
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg