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G33\- Gutherzig, yao
„Ich Begreife nicht, weßhalb Dll mit dem
Schneider so lang um den Preis gehandelt hast!
Du bezahlst ihn ja doch nicht!" — „Weil ich
ein Gewissen habe! Ich will, daß der arme
Teufel so wenig wie möglich verliert!"
Immer im Beruf.
„Heirathe um Gotteswillen keinen Gelehrten, Else, der den ganzen
Tag an sein Studium denkt! Seit vier Wochen Hab' ich heute von
meinem Mann den ersten Kuß bekommen!" — „Du hast Dich aber
auch heute ganz besonders hübsch gemacht!" — „Ach deßhalb hat er
mich nicht geküßt • . . einen neuen Baeillus hat er entdeckt!"
Empfindlich.
Moritz Apfelblüh will auch einmal ein Pferd besteigen, und geht
deßhalb in den Hippodrom. Er verlangt vorsichtshalber ein frommes
Pferd und klettert dann muthig hinauf. Der Zuschauerraum ist
dicht besetzt. Ein Peitschenknall seitens des Stallmeisters, und die
Pferde setzen sich in Bewegung. Das Tempo wird rascher. Moritz
wird es etwas ungemüthlich. Eine wackelige Bewegung seiner Rosi-
nante — er verliert zunächst die beiden Reitbügel und seinen Hut,
sodann auch den Zwicker. Es geht immer schneller. In seiner
Furcht vor dem Herunterfliegen umklammert er mit beiden Armen
den Hals des Pferdes. Alle Anwesenden brechen in schallendes
Gelächter aus. Schneller geht's, und immer schneller. Als Moritz
mit seinem Pserd wieder an: Stallmeister vorbeijagt, ruft er diesem
G33\- Gutherzig, yao
„Ich Begreife nicht, weßhalb Dll mit dem
Schneider so lang um den Preis gehandelt hast!
Du bezahlst ihn ja doch nicht!" — „Weil ich
ein Gewissen habe! Ich will, daß der arme
Teufel so wenig wie möglich verliert!"
Immer im Beruf.
„Heirathe um Gotteswillen keinen Gelehrten, Else, der den ganzen
Tag an sein Studium denkt! Seit vier Wochen Hab' ich heute von
meinem Mann den ersten Kuß bekommen!" — „Du hast Dich aber
auch heute ganz besonders hübsch gemacht!" — „Ach deßhalb hat er
mich nicht geküßt • . . einen neuen Baeillus hat er entdeckt!"
Empfindlich.
Moritz Apfelblüh will auch einmal ein Pferd besteigen, und geht
deßhalb in den Hippodrom. Er verlangt vorsichtshalber ein frommes
Pferd und klettert dann muthig hinauf. Der Zuschauerraum ist
dicht besetzt. Ein Peitschenknall seitens des Stallmeisters, und die
Pferde setzen sich in Bewegung. Das Tempo wird rascher. Moritz
wird es etwas ungemüthlich. Eine wackelige Bewegung seiner Rosi-
nante — er verliert zunächst die beiden Reitbügel und seinen Hut,
sodann auch den Zwicker. Es geht immer schneller. In seiner
Furcht vor dem Herunterfliegen umklammert er mit beiden Armen
den Hals des Pferdes. Alle Anwesenden brechen in schallendes
Gelächter aus. Schneller geht's, und immer schneller. Als Moritz
mit seinem Pserd wieder an: Stallmeister vorbeijagt, ruft er diesem
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Gutherzig" "Goldringel, Goldringlein, Du zierliches Dinglein!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1902
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 117.1902, Nr. 2987, S. 198
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg