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4 I Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- ^ Erscheinen wöchemlich ein Mal.Subscriptions vn <->>.

_'. Handlungen, sowie von allen Postämtern und preis für den Band von 24 Nummern 3 fl. 36kr.j Ali* B>u-

Zeilungsexpeditionen angenommen._ _ oder 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 §gr.

Der dumme Teufel.

(Schluß).

Einen Blick mußte Urian doch noch durch das Fenster werfen, aber
grimmig schielte er weg, denn Veit hielt mit einer Hand die schlanke
Wirthstochter, während ihr Vater mit dem Kopfe auf dem Tische
schnarchte, mit der anderen seinen Humpen und sang mit lauter Stimme:
Ein dummer Teufel, der da geht
Zu einem alten Weib;

Wenn Wein und Liebe frei ihm steht,

Und Geld zum Zeitvertreib.

Da wurde es dem Teufel zu viel, brummend
schlenderte er weiter, und wankte und kugelte mit
Veits Rausch beladen und fluchte wie ein Heide, und
hatte gar das Mißgeschick, daß ein großer Kohlen-
führer, dem er nicht ausweichen wollte, ihn mit eini-
gen derben Maulschellen von der Ennsbrücke in daL
Wasser schleuderte. Mühsam erreichte er gegen Mit-
ternacht Johnsbach und freute sich von Herzen, daß
er heute einmal feiern dürfte. Aber seine Robot war
noch nicht zu Ende. Kaum öffnete er das Hausthor,
so hagelte ein Gewitter von Schlägen über seinen
Kopf, und Ofengabel und Besen und Späne und
Scheiter orgelten ihre Musik auf seine Schultern, und
dazwischen gällte Frau Lisens keifende Stimme, und
Schimpfworte, die er sich für den nächsten Hexensab-
bath auf das angeborne Pergament, hinter das Ohr
schrieb, wechselten mit Vorivürfen, und dann kamen
wieder erheuchelte Thränen, die selbst auf der Brust
des Teufels zischten, wie Eis auf glühendem Eisen;
und ganz zuletzt faßte Frau Life den betrunkenen
Pseudo-Amtmann bei den Ohren und warf ihn hin-
aus in den Schweinstall, welchen sie ihm zuni Nacht-
lager anwies. Satan aber wartete sprachlos, daß
Beit den Ring drehen und so ihn aus seinem Elende
abrnfen iverde; der Undankbare freute sich allein des
Lebens und Meister Urian mußte sich auf die kalte
nasse Streu Hinstrecken, auf welcher ihn nicht einmal
die Schweine erwärmen wollten. Seine zerschlagenen
Glieder, seine Beulen befühlend und die Bemerkung
machend, daß zu einem gar seltsamen Hunger und
Durste sich ein ganz besondrer Kopfschmerz geselle,
versank er endlich mit dem Gebrumme: da möchte
der Teufel der Teufel mehr sein! in einen unruhigen

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der dumme Teufel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Kommentar
Signatur

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stall
Teufel <Motiv>
Besen
Bäuerin <Motiv>
Karikatur
Schwein <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Prügel <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 12.1850, Nr. 268, S. 25
 
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