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Direktor (bei der Kostümprobe zu ,Wallensteins Tod'):
lomini wollen Sie mit hochgekämmtem Schnurrbart spielen?" —
Wallenstein doch zu sagen: ,Du hast's erreicht, OctavioO"
„Donnerwetter, was fällt Ihnen ein?
Piccolomini: „ Selbstverständlich.
Den Octavio Picco-
Jm dritten Akt hat
„Her spuwporje".
(Eine holländische Spuckgeschichte von T. Aesa.)
als ich völlig rinvorhergesehenerweise nach Holland übersiedeln
mußte, um die Vertretung unseres Dauses in den Nieder-
landen zu übernehmen, war ich der Landessprache nur sehr
unvollkommen mächtig. Doch ging es recht und schlecht — aller-
dings mehr schlecht wie recht.
Zu den langjährigen Runden des Dauses, die ihre Freund-
schaft auf den jeweiligen Lhef übertrugen, gehörten auch ein paar
alle Seebären. Diese ließen mich das Fehlen eines Gebrauchs-
gegenstandes bald innewerden; denn nach der Gewohnheit solcher
alter „seebefahrener" Männer priemten die wackeren Rnaben. Und
da ich Luftheizung hatte und darum auch der rettende Rohlenkasten
fehlte-kurz und gut, einen Sxucknapf mußte ich anschaffen.
Es gab in diesem reinlichen Land wunderbare Spucknäpse aus
getriebenem Rupfer und gehämmertem Messing, groß wie Tauf-
becken; — das hatte ich in einer Art dunklen Unterbewußtseins
in Weinstuben und Raffeehäusern bemerkt. Also zog ich aus, mir
den stilvollsten aller Spucknäpfe einzuhandeln.
Bald stand ich vor der weißlackierten Theke eines eleganten
Haushaltungsgeschäfts dem niedlichsten „mooi meisje" gegenüber,
das mit seinem weißen Schürzchen und Häubchen und den Vergiß-
meinnichtaugen herrlich zu all den blauweißen Tellern und Schüsseln
ringsum paßte.
„Waarmee kan ik dienen, mijnheer?" fragte sie errötend.
„Ik mochte hebben ein mooi — prächtig — hm I — Nappje
für to spucken I"
„To sxuuken?" wiederholte sie fragend. — „Zu späuzen —"
„To — wat?" Ihre Augen waren zwei Fragezeichen — (zwei
süße, himmelblaue Fragezeichen).
„Für to spuizen — to sxauzen — to speun —" rief ich ver-
zweiflungsvoll. —
Das mooi meisje schüttelte verständnislos den Roxf. „M mijn-
heer, dat hebben wij niet — neen — dat hebben wij nietl"
Ärgerlich ging ich heim. Natürlich! — erst muß man doch die
betreffende Vokabel nachschlagen. Wo steckte nur das verwünschte
Direktor (bei der Kostümprobe zu ,Wallensteins Tod'):
lomini wollen Sie mit hochgekämmtem Schnurrbart spielen?" —
Wallenstein doch zu sagen: ,Du hast's erreicht, OctavioO"
„Donnerwetter, was fällt Ihnen ein?
Piccolomini: „ Selbstverständlich.
Den Octavio Picco-
Jm dritten Akt hat
„Her spuwporje".
(Eine holländische Spuckgeschichte von T. Aesa.)
als ich völlig rinvorhergesehenerweise nach Holland übersiedeln
mußte, um die Vertretung unseres Dauses in den Nieder-
landen zu übernehmen, war ich der Landessprache nur sehr
unvollkommen mächtig. Doch ging es recht und schlecht — aller-
dings mehr schlecht wie recht.
Zu den langjährigen Runden des Dauses, die ihre Freund-
schaft auf den jeweiligen Lhef übertrugen, gehörten auch ein paar
alle Seebären. Diese ließen mich das Fehlen eines Gebrauchs-
gegenstandes bald innewerden; denn nach der Gewohnheit solcher
alter „seebefahrener" Männer priemten die wackeren Rnaben. Und
da ich Luftheizung hatte und darum auch der rettende Rohlenkasten
fehlte-kurz und gut, einen Sxucknapf mußte ich anschaffen.
Es gab in diesem reinlichen Land wunderbare Spucknäpse aus
getriebenem Rupfer und gehämmertem Messing, groß wie Tauf-
becken; — das hatte ich in einer Art dunklen Unterbewußtseins
in Weinstuben und Raffeehäusern bemerkt. Also zog ich aus, mir
den stilvollsten aller Spucknäpfe einzuhandeln.
Bald stand ich vor der weißlackierten Theke eines eleganten
Haushaltungsgeschäfts dem niedlichsten „mooi meisje" gegenüber,
das mit seinem weißen Schürzchen und Häubchen und den Vergiß-
meinnichtaugen herrlich zu all den blauweißen Tellern und Schüsseln
ringsum paßte.
„Waarmee kan ik dienen, mijnheer?" fragte sie errötend.
„Ik mochte hebben ein mooi — prächtig — hm I — Nappje
für to spucken I"
„To sxuuken?" wiederholte sie fragend. — „Zu späuzen —"
„To — wat?" Ihre Augen waren zwei Fragezeichen — (zwei
süße, himmelblaue Fragezeichen).
„Für to spuizen — to sxauzen — to speun —" rief ich ver-
zweiflungsvoll. —
Das mooi meisje schüttelte verständnislos den Roxf. „M mijn-
heer, dat hebben wij niet — neen — dat hebben wij nietl"
Ärgerlich ging ich heim. Natürlich! — erst muß man doch die
betreffende Vokabel nachschlagen. Wo steckte nur das verwünschte
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Es ist erreicht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1909
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)