Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
26

Frauenschlanheit. —

Frau (zu ihrer Freundin): „Ach, wenn nur mein Mann nicht immer solchen Lärm über die Modistinrechnung
schlüge!" — Freundin: „O, die bringe ich meinem Mann fein bei! . . Wenn er 'mal recht verspätet aus dem Wirts-
hanse kommt, hat er sie am Nachttisch liegen — da macht er feinen Muckser."

Die Bekehrung. -

£}err Pfarrer von Tipfelhausen und der Bachlhuber Sepp
haben sich seit der letzt'n Wahl arg miteinander z'kriagt,
weil der Sepp im Wirtshaus offen gffagt hat, er glaubt iatz
überhaupt an koa EjöÜ' und an ko an Teifi mehr — ja noch mehr,
er hat sogar den Esochwürdigen Herrn gröblichst beleidigt. —
wenige Wochen darnach hatte sich der Bachlhuaber Sepp wegen
dieses letzteren Vergehens vor Gericht zu verantworten und erhielt
eine Strafe, worüber er noch wütender wurde. —

Als die österliche Beichtzeit kam, war der £?err Pfarrer nicht
wenig verwundert, unter der Reihe der Bußfertigen auch den Bachl-
huaber Sepp zu sehen. — Als er ihm im Beichtstuhl sein Be-
kenntnis abgenommen hatte, veranlaßte ihn ein großes Interesse,
nach dem Grunde seiner löblichen Bekehrung zu fragen: „No, Sepp,"
begann er gelassen, „schön ist's, daß X)’ kummst und zwar zu mir l
Glaubst iatz auch wirkli wieda an E^IT und Teifi, die Du seinerzeit
geleugnet Haft?"

„Jawohl, Ejerr Pfarrer I" bekräftigte der Sepp.

„Nun aber sag' mir mal ausrichtig" — frug der Pfarrer voll
Sanftmut — „was hat Dich denn eigentlich zur Umkehr bewogen?"

„wenn ich's ganz aufrichtig fag'n darf, E?err Pfarrer, nacha
is der Prozeß schuld, den i valor'n habl"

„Aha, hm — Du siehst also ein, daß oft schon auf dieser Welt
das Unrecht feine verdiente Strafe trifft!"

„Na," meinte der Sepp schüchtern, „z'weg'n dem glaub' i'
g'rad' no' net so leicht an d' Höll' und an' Teifi."

„So — nicht" — entgegnete stutzig der Beichtvater — „was
war denn nun dann der wahre Grund, der Dich wieder zu diesem
Glauben bestimmte?"

„Der wahre Grund — der wahre Grund . ." Der Sepp kratzte
sich verlegen hinter dem Ghr. . .

„Sei aufrichtig, Sepp!" mahnte ihn der Pfarrer.

Da holte sich der Sepp mutig einen kräftigen Atemzug und
sagte: „Höll'und Teifi muaß's geb'n, f?err Pfarrer, weil i' mir
net denka kunnt, wo funst — d' Advokaten hinkommen sollten!"

A. P.

In der UnterkunftsHütte.

Gast (der nach sechsstündigem Steigen auf einem hohen Berge
eine Flasche Wein trinkt): „Es ist mir jetzt zu viel, Herr Wirt. Ich
kann mir doch die Flasche mitnehmen?".

Wirt: „O ja . . . da müssen S' aber zwanzig Pfennig
zahlen, und wenn S' die Flasche zurückbringen — da kriegen
S' die zwanzig Pfennig wieder!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Frauenschlauheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Caspari, Walther
Entstehungsdatum
um 1909
Entstehungsdatum (normiert)
1904 - 1914
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 131.1909, Nr. 3337, S. 26
 
Annotationen