An die Melkvenbessenen.
—-as Egoistische Aufmerksamkeit.
43
<44,e»n alles falfch, was lo»lt die Leute taten,
Und man die Zugend stets verkehrt erzog,
(Die leid denn nur [o trefflich Ihr geraten?
Das i[t die frage, die ich oft erwog.
_ w. Holthausen.
S ch l a u.
„Willst Du nicht ein paar Kirschen haben, Kleiner? . .
Da, lang' mal Deinen Hut her!" — „Bitt', Mama, leih'
mir Deinen Hut!"
—« Dum Reddebalde. ^—
(Pfäljifcb.)
fRebe gu halbe, bess iss e’ tKunfcbt,
©roroec bie mehcfchte cebbe not blooe IDunfcbt.
©cum roeefj, mit ©ecgunfcbf.
Beb e’ geöheei tKunfcbt,
©ie gu empfehle Bunge un fftlbe:
Wann m’c nie roeef) — ’s Maul gu halbe.
tfcitj Brentano.
Gast (aus der Provinz,
für sieh): „Sapperlot, ist
das ein Weinchen! Davon
muß ich meiner Frau einige
Flaschen mit heimnehmeu. . . Sie darf zwar keinen Wein
trinken — aber sie sieht doch, daß ich an sie gedacht habe."
Ein Lebenskünstler.
(Yftn Marktplatz ein Delikatessen-Laden:
Ämter den Scheiben fünf leckere Braten.
Davor ein barfüss’ger Junge kauend
Und unverwandt in den Laden schauend.
Das, was er kaute, war trocken Brot.
Doch litt er dieserhalb nicht Not:
Bei jedem Bissen verschlang sein Blick
Bon einem der Braten ein saftiges Stück.
Er aß sie alle reih herum.
Ganz bei der Sache, im übrigen stumm . . .
Erst als es mit seinem Brot ging zu Rand,
Äat er sich zögernd abgewandt.
Sein letzter Blick beim letzten Bissen,
Den zu verlängern er sehr beflissen —
Ich sah es deutlich und zweifelsohne —
Galt einem Schweinskopf mit einer Zitrone.
Georg Bötticher.
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—-as Egoistische Aufmerksamkeit.
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<44,e»n alles falfch, was lo»lt die Leute taten,
Und man die Zugend stets verkehrt erzog,
(Die leid denn nur [o trefflich Ihr geraten?
Das i[t die frage, die ich oft erwog.
_ w. Holthausen.
S ch l a u.
„Willst Du nicht ein paar Kirschen haben, Kleiner? . .
Da, lang' mal Deinen Hut her!" — „Bitt', Mama, leih'
mir Deinen Hut!"
—« Dum Reddebalde. ^—
(Pfäljifcb.)
fRebe gu halbe, bess iss e’ tKunfcbt,
©roroec bie mehcfchte cebbe not blooe IDunfcbt.
©cum roeefj, mit ©ecgunfcbf.
Beb e’ geöheei tKunfcbt,
©ie gu empfehle Bunge un fftlbe:
Wann m’c nie roeef) — ’s Maul gu halbe.
tfcitj Brentano.
Gast (aus der Provinz,
für sieh): „Sapperlot, ist
das ein Weinchen! Davon
muß ich meiner Frau einige
Flaschen mit heimnehmeu. . . Sie darf zwar keinen Wein
trinken — aber sie sieht doch, daß ich an sie gedacht habe."
Ein Lebenskünstler.
(Yftn Marktplatz ein Delikatessen-Laden:
Ämter den Scheiben fünf leckere Braten.
Davor ein barfüss’ger Junge kauend
Und unverwandt in den Laden schauend.
Das, was er kaute, war trocken Brot.
Doch litt er dieserhalb nicht Not:
Bei jedem Bissen verschlang sein Blick
Bon einem der Braten ein saftiges Stück.
Er aß sie alle reih herum.
Ganz bei der Sache, im übrigen stumm . . .
Erst als es mit seinem Brot ging zu Rand,
Äat er sich zögernd abgewandt.
Sein letzter Blick beim letzten Bissen,
Den zu verlängern er sehr beflissen —
Ich sah es deutlich und zweifelsohne —
Galt einem Schweinskopf mit einer Zitrone.
Georg Bötticher.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schlau"
"Egoistische Aufmerksamkeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1909
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)