Fliegende Blätter (131.1909 (Nr. 3336-3361))

Auf der Hochzeitsreise, yeö

Galant.

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„Wie schön Sie sind, Fräulein Irma, in Ihrer
Aufregung!" — „Finden Sie das?" — „Gewiß!
Das reine Zornröschen!"

—^ Kurze Freude. >~o—

Vater: „Was für Freude ich gehabt Hab',
als mein Junge mir mit fünf Jahren das Bier
holen konnte! . . Jetzt, wo er kaum sechs Jahre,
ist's mit der Freude vorbei, weil er's am Wege
zur Hälfte austrinkt."

Unerklärli ch.

„Wie geht's denn, alter Freund?" — „Miserabel! Achtwöchigen
Erholungsurlaub gehabt, vier Wochen an der See gewesen, vier
Wochen im Gebirge — ganz kaputt bin ich." — „Kein Wunder!
Wie kann sich aber auch so ein schwächlicher, kranker Mensch wie Du
acht Wochen Urlaub geben lassen?!"

'-<2X9' Den Dichter.

r schmiedet klingende Worte
In nächtlich einsamer Stund',
Sr pocht an der Ewigkeit Pforte
Die inüden Finger sich wund.

Er singt in begeisterten Tönen —
Don glühender Sehnsucht bewegt —

Das Lob des Guten und Schönen,
Das Gott in die bserzen gelegt.

Er preist — wie die Stunden enteilen,
was treu und echt und wahr —
Dann zählt er strahlend die Zeilen
Und berechnet das tsonorar.

„Nun, gut geschlafen, Männchen?" — „Leider sehr schlecht. Ich Hab'
geträumt, es war' 'ne Kußsteucr eingeführt."