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Die Feuerversicherung.

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Keusch',, a’ paar Iahrln Zuchthaus kriagt statt an neuchem
thäusl. Aber s o derf ina's halt aa' net an'fanga!

Endli', wia's eahm gar koa' Ruah' mehr laßt, geht der
!bnöd ltoni in d' Stadt ein! und tuat sei' G'höft aa' recht
gnat versichern.

Iatzt sollt's halt brenna! All'weil wart't er und
wart t er. Aber es mag net. All's hat er scho' eing'richt't
d rauf. '5 (Selb hat er oin'grab'n hinter'm Gartenzaun. Do
paar schöne Kästen steh'n ganz z'nachst bei der Tür', 's andere
^ lump all's derf eh neu kemma. Er und fei' Wei' genga
Ikltdein scho' all'weil halbat an'zog'na schlafen und warten
und warten...

Aber es rührt st' nix. Ganz damisch werd der arme
^-oni vor lauter Sinnier'n und Passen. Im Wirtshaus ko'
er, freitt’ gar net oft g'nua fag'n, was dös Schreckhaft's sein
inuaßt, wann's gar eppa am End' bei eahm aa' amal brenna
- B sunders, wann der Schandarm am Tisch sitzt, red't
0^' oft g'nua davo'. Dahoam aber kriagt der kloan' Pepperl
^ koan anders Spielzeugs mehr wia lauter volle Zündholz-
Ichachterln. Aber net amal der tuat eahm den G'fall'n. Der
^uckl, der Knecht, derf mit seiner Pfeif'n im kseustadl uma-
nanda arbeit'n, wia er mag — der Toni druckt d' Aug'n zua.
tkuahdirn ko' mit der offena Kerzen im Stall 'rumtrampeln
or sicht's net. Aber gegen d' kfandwerksb urschen werd
^ >n neuester Zeit ganz hartherzi'. Koaner soll mehr a'
- u i Brot schafft er an — g'rad' grob ang'schria'n

^ IIen s wer'n. San ja diamal rachsüchtige Kerl' d'runter
^ , lcho soviel schlecht san oft d' Leut' — vielleicht setzt eahm
ondli oaner an roten Hahn auf's Dach.

^ ^chti', da kimmt amal wirkli' — g'rad' is's a' Iahrl her
1cr Versicherung — so a' Fechtbruder daher, dein ma' all's
^ au n ko' - nur nix Guat's. Glei' f 0 schiach schaugt er aus.
grob ^ Ü^eV um >tDas 0' Essen bitt't, fangt der Bauer stoan-
hin \ 0', hoaßt ’it an' Gauner her und an' Falloten

Br ^ W n'$ uuf der Welt is, als de Leut' 's hart verdeante

Hiniil Der löandwerksbnrsch halt't natürli' 's

Sau, ^ Ite^’ Indern schimpft beim Fortgeh'n um 'n ganzen
and-o — und z'letzt hört der Toni g'rad' no', wia der
fuchsteufelswild schreit: „Nimm Di' fei' z'samm', daß's
Bütt'^^ umol a' bißl z' warm werd in Deiner windschiaf'n
K Di, Geizkrag'n, Du elendiga!"

Net z'ruckhalt'n inuaß er si' — der Toni — daß er

macht und an helliachten Iuchaza tuat vor

la r ^ Tanz'n Tag paßt er iatzt auf's Feuer, damit er si'
No' !'J uns ’m Staub macha ko'. Aber es rührt si' all'wcil

2t»bst/' fpevrt er, wia's finster werd, an Sultl in d'
untananda ganz an'zog'na in's Bett.

sj' ,, , daß er koan' Lärm macha ko'. Nacba lcg'n sie

1 alle m'' ~

3Woci schlagt's scho'. Da hört er endli' 'was. Er muckst

^ "et, halt't 'm töimd 's Maul zua und spitzt d' Ohrwaschln.
""ur ja net z' früah außageh' — sunst inüaßt' ma' ja löschen!"
"nkt ex horcht und horcht.

d' ^°uß' schleicht oans umanand'. Ma' hört rascheln um.
Bretter knarz'n. Aber knistern tuat no' nix.

- - . „Da inüaßt' i' dumm sei," denkt si' der öand-
erksbursch, „wann i' dem Lackl de Freud' machet und zündet
°ahm sei Kalupp'n an! Is a' Mordsarbat, und schliaßli' kimmst
^ u°' auf aa' dabei! Da tua i' scho' liaber 'was anders,

' selba 'was Hab' davo'!"

Bloß g'wundert hat er si', daß koa' Hund net bellt und daß er
sei' G'schäft so ruhig hat ausführ'n könna.

Wia aber der Toni beim Grauwerd'n, weil si' gar nix mehr rührt,
endli' außaschaugt, da steht 's Häusl no' als a' ganza da, wia's war.
Der Hennastall aber is l a a r und koa' oanzig's Stückl mehr d'rin.

„Sternseitenelement!" hat er 's Fluacha o'g'fanga, was er bei der
Gurgel 'rausbracht hat. Mia er aber z'letzt ferti' war, hat er an'
Stccka 'packt, is in d' Stadt cinig'rennt und hat — weil 's Häusl gar
net brenna mag — d' Versicherung abg'sagt.

D' Nacht d'rauf kimmt a' Mordsdonnerwetter. Beim Toni schlagt
der Blitz ei' — und ’s ganz' Cjäusl brennt nieder. 5. Sank.

Das gute Bier.

Vermieterin: „Mei'm Zimmerherrn scheint's heut'zu schmecken!
Er hatte, als er diesen Nachmittag fortging, an die Tür' geschrieben:
,Bin um vier Uhr wieder zurück' . . . Seit der Zeit kommt jede Stunde
ein Kellner, wischt die Zahl ans und schreibt eine neue dafür hin!"

Schlechtes Gewissen.

.Da hast Du's! Gibst dem Schaffner eine Handvoll

Zigarren, damit er uns allein lassen soll, und gleich ans der nächsten
Station besetzt er das Coupe bis auf den letzten Platz!"

„Er wird halt unterwegs eine angezündet haben!"
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schlechtes Gewissen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Entstehungsdatum
um 1913
Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1918
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 138.1913, Nr. 3522, S. 45

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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