Der kleine R c ch c n m c i st c r.
Der Lehrer stellt folgende Aufgabe: Wenn für je zwei Gäste
bei einem Diner ein Kellner bestimmt ist, lvicviel Kellner braucht
man für öl. Personen?
Der kleine Hansl rechnet und rechnet. Endlich steht er freude-
strahlend auf und meldet: „25 Kellner und 1 Pikkolo."
K a s c r n h o f b l ii t c.
Korporal: „Mensch, Sic sind ja gar nichts — nicht einmal
c"lc Kapazität sind Sic!"
—-As Übet trumpfe. <r*>—
Jic ßouoratiorcu eines kleinen Waldstädtchens saßen wieder
einmal frohgelaunt beim allabendlichen Stammtisch — ganz
am Kopfende des weißgeschenerten Tisches der Mberbergrat.
^hin zur Linken der Kreisphpsikns und zur Rechten der Forst-
meister. Weiter unten kamen dann, gerade wie sie sich am
besten vertrugen, der Zahnarzt, der Apotheker, der Landmesser usw.
Ein jeder hatte sein Glas Bier vor sich und qualmte die
"bliche Zigarre; nur der Herr Forstmeister konnte, der Gewohn-
!c" gemäß, seine lange pfeife nicht entbehren. Und war cs
nun die lange pfeife, die ihm heute so besonders gut schmeckte,
"de: war es die allgemeine heitere Stimmung, die ihn so zum
zählen seiner interessanten Jagd- oder Wilddiebgeschichten
jet^c heute hatte er 'mal wieder seine beste Lannc und alles
"tuschte seinen Erzählungen.
Eigentlich glaubte sie ihm keiner — er war schon als Liigen-
^c*cr ai" Stammtisch bekannt.
Uber auch der läerr Vberbergrat wußte manchen Schwank
•i" erzählen und stand dem läerrn Forstmeister, was das „Auf-
Ichneiden" betraf, nicht nach. Ja, man mochte glauben, sic
'wollten sich gegenseitig übertrumpfen.
soeben hatte der Berr Forstmeister eine seiner Ulordsge-
b lichten unter allseitigem Staunen beendet, als der lherr Vbcr-
tgrat sich seinerseits Gehör verschaffte. Er wolle einen Traum
s">" besten geben — so begann er — der ihm von gestern noch
Ullch und deutlich in Erinnerung wäre.
'llles lauschte gespannt. „Mir träumte," erzählte er, „ich
lallte in den Bimmel kommen. Es war eine sternenklare Rächt,
^"d vor mir stand, sich in die Unendlichkeit ausdehnend, eine
~ Ulan konnte das Ende der Leiter nicht sehen. Da sprach
fUc unsichtbare Gestalt zu mir: „Nimm dieses Stück Kreide —,
> pge diese Leiter Sprosse für Sprosse hinauf, und jedesmal, wenn
' " eine neue Lüge einfällt, die Du in Deinem lasterhaften Leben
bringt hast, |o mache mit der Kreide einen Strich an die Sprosse/
110 Dich gerade befindest." Der Geist verschwand, und wie
’1°U ""sichtbarer Gewalt getrieben, mußte ich die Leiter cmxor-
"innen, an deren Sprossen sich übrigens schon viele Kreidestriche
landen. Jedesmal, wenn mir eine neue Lüge einfiel, machte
> einen Strich.
Ich war noch gar nicht lange geklettert und wollte eben
wieder ankreiden, als mir voll oben eine Gestalt entgegenkam.
Machte mich bcmerklich, um nicht getreten zu werden — da
, rt,l3 mir die wohlbekannte Stimme des lhcrrn Forstmeisters
utgegen: „lllerzcihen Sie, haben Sie nicht vielleicht noch etwas
'>eide bei sich? Die meinige ist schon anfgebrauchtl" —
machte ich Gott sei Dank auf." h. z.
.. Das Luninchon.
115
tem lüiigliiig vom Kanincbenftaminc
Erglühte einst das tugend[ame,
noch unerprobte Rerz in IDinne:
Die meiste Kaö’ lag ihm im Sinne.
6s deucht’ ihn alles makellos:
Das glatte Seil, die Augen grost,
Die Zähnchen meist, das Zünglein rot
Die Liebe machst, die Sehnsucht loht.
Bedichte macht er, stutzt und bebt,
lDeii» sie am Stall voriiberschmebt;
ihm ist, als ob er sterben miistt’,
— :u. ,„VK, Hat <tcU,lä„7cbeii kustt’
10*
Der Lehrer stellt folgende Aufgabe: Wenn für je zwei Gäste
bei einem Diner ein Kellner bestimmt ist, lvicviel Kellner braucht
man für öl. Personen?
Der kleine Hansl rechnet und rechnet. Endlich steht er freude-
strahlend auf und meldet: „25 Kellner und 1 Pikkolo."
K a s c r n h o f b l ii t c.
Korporal: „Mensch, Sic sind ja gar nichts — nicht einmal
c"lc Kapazität sind Sic!"
—-As Übet trumpfe. <r*>—
Jic ßouoratiorcu eines kleinen Waldstädtchens saßen wieder
einmal frohgelaunt beim allabendlichen Stammtisch — ganz
am Kopfende des weißgeschenerten Tisches der Mberbergrat.
^hin zur Linken der Kreisphpsikns und zur Rechten der Forst-
meister. Weiter unten kamen dann, gerade wie sie sich am
besten vertrugen, der Zahnarzt, der Apotheker, der Landmesser usw.
Ein jeder hatte sein Glas Bier vor sich und qualmte die
"bliche Zigarre; nur der Herr Forstmeister konnte, der Gewohn-
!c" gemäß, seine lange pfeife nicht entbehren. Und war cs
nun die lange pfeife, die ihm heute so besonders gut schmeckte,
"de: war es die allgemeine heitere Stimmung, die ihn so zum
zählen seiner interessanten Jagd- oder Wilddiebgeschichten
jet^c heute hatte er 'mal wieder seine beste Lannc und alles
"tuschte seinen Erzählungen.
Eigentlich glaubte sie ihm keiner — er war schon als Liigen-
^c*cr ai" Stammtisch bekannt.
Uber auch der läerr Vberbergrat wußte manchen Schwank
•i" erzählen und stand dem läerrn Forstmeister, was das „Auf-
Ichneiden" betraf, nicht nach. Ja, man mochte glauben, sic
'wollten sich gegenseitig übertrumpfen.
soeben hatte der Berr Forstmeister eine seiner Ulordsge-
b lichten unter allseitigem Staunen beendet, als der lherr Vbcr-
tgrat sich seinerseits Gehör verschaffte. Er wolle einen Traum
s">" besten geben — so begann er — der ihm von gestern noch
Ullch und deutlich in Erinnerung wäre.
'llles lauschte gespannt. „Mir träumte," erzählte er, „ich
lallte in den Bimmel kommen. Es war eine sternenklare Rächt,
^"d vor mir stand, sich in die Unendlichkeit ausdehnend, eine
~ Ulan konnte das Ende der Leiter nicht sehen. Da sprach
fUc unsichtbare Gestalt zu mir: „Nimm dieses Stück Kreide —,
> pge diese Leiter Sprosse für Sprosse hinauf, und jedesmal, wenn
' " eine neue Lüge einfällt, die Du in Deinem lasterhaften Leben
bringt hast, |o mache mit der Kreide einen Strich an die Sprosse/
110 Dich gerade befindest." Der Geist verschwand, und wie
’1°U ""sichtbarer Gewalt getrieben, mußte ich die Leiter cmxor-
"innen, an deren Sprossen sich übrigens schon viele Kreidestriche
landen. Jedesmal, wenn mir eine neue Lüge einfiel, machte
> einen Strich.
Ich war noch gar nicht lange geklettert und wollte eben
wieder ankreiden, als mir voll oben eine Gestalt entgegenkam.
Machte mich bcmerklich, um nicht getreten zu werden — da
, rt,l3 mir die wohlbekannte Stimme des lhcrrn Forstmeisters
utgegen: „lllerzcihen Sie, haben Sie nicht vielleicht noch etwas
'>eide bei sich? Die meinige ist schon anfgebrauchtl" —
machte ich Gott sei Dank auf." h. z.
.. Das Luninchon.
115
tem lüiigliiig vom Kanincbenftaminc
Erglühte einst das tugend[ame,
noch unerprobte Rerz in IDinne:
Die meiste Kaö’ lag ihm im Sinne.
6s deucht’ ihn alles makellos:
Das glatte Seil, die Augen grost,
Die Zähnchen meist, das Zünglein rot
Die Liebe machst, die Sehnsucht loht.
Bedichte macht er, stutzt und bebt,
lDeii» sie am Stall voriiberschmebt;
ihm ist, als ob er sterben miistt’,
— :u. ,„VK, Hat <tcU,lä„7cbeii kustt’
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Kaninchen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1913
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)